Handout zu dem Vortrag

Quo Vadis, Austria Versuch einer Standortfindung M. Bruck, St. Anna, 24. Oktober 2014. Inhalt: Vorbemerkung 1.

Bevölkerungsentwicklung: wie schaut´s derzeit aus und wie wird´s vermutlich weitergehen.

Seite 2 Seite 2

Status 2013 Ergebnisse der Bevölkerungsprognose 2013 Exkurs: Altersentwicklung und Wahlverhalten Zuwanderung Fertilität Abtreibungen Lebenserwartung Religionszugehörigkeit Kriminalität

2.

Wie steht´s mit der Bildung in unserem Land ?

Seite 14

Anstieg des Bildungsniveaus Frühe Schulabgängerinnen und Schulabgänger Mangelberufe, oder: wo sind die Techniker? Times Uni Ranking 2014 Die Fachhochschulen Soziale Selektivität Erfolgsgeschichte Erasmus Qualifikation und Zuwanderung

3.

It´s the economy, stupid! Einige Kennzahlen zum Thema Volkswirtschaft und Arbeitsmarkt

Seite 21

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP), das Wirtschaftswachstum und die Staatseinnahmen Die Staatsschulden und ihre Finanzierung Die Sozialquote Die Bildungsquote Der Beitrag grenzüberschreitender wirtschaftlicher Transaktionen Die Leistungsbilanz Die Kapitalbilanz Die Vermögens- und Einkommensverteilung Die Vermögensverteilung Die Einkommensverteilung: Nettotransferzahler und Nettotransferbezieher

1

Die Umverteilung Das Problem der Altersgerechtigkeit Das Arbeitnehmerentgelt Steuern und Abgaben Der Arbeitsmarkt Wirtschaftswachstum und Arbeitslosigkeit Sparquote und Armutsgefährdung Die angedachte Steuerreform Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit Die Arbeitsproduktivität

4. Resilienz, oder: wie belastbar sind wir im Ernstfall eigentlich?

Seite 42

Szenario 1: Blackout, Cybersicherheit, Bundesheer Szenario 2: Soziale Resilienz Die Sinus-Milieus, oder wie ticken die ÖsterreicherInnen?

Vorbemerkung Einerseits ist dieser Beitrag eigentlich eine Unverfrorenheit. Ein Physiker ohne fundierte volkswirtschaftliche Ausbildung (ich habe zwar im Rahmen des Physik Studiums eine VWL-Vorlesung inskribieren und auch kolloquieren müssen, aber der intellektuelle Mehrwert war überaus bescheiden.) äußert sich zu Themen die nie Gegenstand seiner Ausbildung bzw. beruflichen Tätigkeit waren. Andererseits sind es genau diese Themen, die in der Tagespolitik und auch im Rahmen meiner Tätigkeit an der Donau Uni ständig thematisiert werden, und letztlich ja auch bei Wahlentscheidungen eine große Rolle spielen (sollten). Ich weiß auch aus vielen Diskussionen mit Freunden, Kollegen, Studenten, dass bei diesen Themen viele vorgefasste Meinungen um nicht zu sagen Emotionen auftauchen, die mehr Verwirrung als Klarheit bringen. In diesem Sinne fühle ich mich dem „sapere aude“ (Immanuel Kant übersetzt das frei mit „Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“) verpflichtet, und versuche aus den, Gott sei Dank reichlich zur Verfügung stehenden Daten, ein mir halbwegs konsistentes Bild zu machen. Die primären Datenquellen entstammen der Statistik Austria (www.statistik.at/), der Österreichischen Nationalbank (http://www.oenb.at/), und dem EUROSTAT (http://epp.eurostat.ec.europa.eu/portal/page/portal/eurostat/home/), sekundäre Datenquellen sind verschiedene Publikationen, (die Internet Quellen sind im Text angeführt) die jedoch oft ihrerseits wieder auf die oben angeführten Datenquellen zugreifen.

1. Bevölkerungsentwicklung: wie schaut´s derzeit aus und wie wird´s vermutlich weitergehen ? Status 2013 Zum Stichtag: 1.1.2013 lebten 8,477 Mio. Personen in Österreich. (48,8 % Männer, 51,2 % Frauen) Davon waren 1,004 Mio (11,8%) Personen Nicht-Österreicher (1,9% davon in Österreich, 98,1% im Ausland geboren) Insgesamt haben 19,4 % der Gesamtbevölkerung einen Migrationshintergrund. (erste und zweite Migrantengeneration) 2

Die Bevölkerungspyramide zeigt auf der horizontalen Achse die Anzahl der Personen (rechts Frauen, links Männer) und auf der vertikalen Achse den Geburtsjahrgang. Die so entstehende Graphik zeigt somit die jährliche Geburtenanzahl und die Verteilung der Geburtenzahlen über die Jahre; in ihr spiegeln sich die Auswirkungen historischer Ereignisse auf die „Zeugungsfreudigkeit“ der Bevölkerung wieder. Regional bestehen erhebliche Unterschiede: Das Bundesland mit dem höchsten – und am stärksten wachsenden- Ausländeranteil ist Wien; den geringsten Ausländeranteil weist das Burgenland auf.

3

Ergebnisse der Bevölkerungsprognose 2013 2030 leben in Österreich 9 Millionen Menschen, jeder 5. davon wird im Ausland geboren sein Nach den Ergebnissen der aktuellen Prognose von Statistik Austria wird die Bevölkerung Österreichs auch in Zukunft weiterhin wachsen, und zwar von derzeit 8,48 Mio. (2013) auf 8,99 Mio. im Jahr 2030 (+7%) bzw. 9,37 Mio. (+11%) im Jahr 2060. Infolge der Alterung des Baby-Booms aus den 1950-er und 1960-er Jahren verschiebt sich die Altersstruktur deutlich hin zu den älteren Menschen. Stehen derzeit 18% der Bevölkerung im Alter von 65 und mehr Jahren, so werden es mittelfristig (2020) rund 20% sein, langfristig (ca. ab 2030) sogar mehr als 25%. Der Anteil der im Ausland geborenen Personen steigt von derzeit 16% auf 20% (2030) bzw. 23% (2060). Die Bevölkerung im Erwerbsalter schrumpft leicht, jene im Pensionsalter wächst stark an Im Jahr 2012 lebten in Österreich 1,70 Mio. Kinder und Jugendliche unter 20 Jahren (20% der Gesamtbevölkerung). Künftig wird ihre Zahl vorerst noch zurückgehen und zwar auf 1,67 Mio. (2018). Danach wird sie wieder leicht steigen, sodass ab dem Jahr 2027 wieder etwas mehr Personen unter 20 Jahre alt sein werden als derzeit. Der Anteil der unter 20-Jährigen an der Gesamtbevölkerung sinkt allerdings langfristig, und zwar auf 19% bis zum Jahr 2020. 5,21 Mio. Personen standen im Jahr 2012 im erwerbsfähigen Alter zwischen 20 und 65 Jahren. Bis zum Jahr 2019 wird sich das Erwerbspotenzial noch leicht auf 5,31 Mio. Personen (+2%) erhöhen. Danach werden jedoch deutlich mehr Menschen ins Pensionsalter übertreten, als Jugendliche bzw. Zugewanderte hinzukommen. Dementsprechend wird die Zahl der potenziellen Erwerbspersonen auf 5,11 Mio. im Jahr 2030 (-2% gegenüber 2012) sinken und dann langfristig unter 5 Mio. liegen. Somit verringert sich auch der Anteil der 20- bis 64-Jährigen an der Gesamtbevölkerung: Bis zum Jahr 2030 geht er von 62% (2012) auf 57% zurück, 2060 wird er schließlich nur mehr 52% betragen. Kräftige Zuwächse sind hingegen ab sofort bei der über 65-jährigen Bevölkerung zu erwarten. Seit der Jahrhundertwende treten immer stärker besetzte Generationen ins Pensionsalter über. In der jüngeren Vergangenheit waren dies die starken Geburtsjahrgänge um 1940, in rund zehn Jahren werden es dann die 4

Baby-Boom-Jahrgänge der späten 1950er- und der 1960er-Jahre sein. Auch werden durch die Zugewinne bei der Lebenserwartung anteilsmäßig mehr Menschen als früher ein höheres Alter erreichen. Im Jahr 2012 waren 1,51 Mio. bzw. 18% der Bevölkerung 65 Jahre und älter. Im Jahr 2020 wird die Population der über 65-Jährigen mit 1,71 Mio. um 13% größer sein als 2012. Bis 2030 steigt ihre Zahl auf 2,16 Mio. (+43%), bis 2060 schließlich auf 2,70 Mio. (+79%). Das ist ein langfristiger Zuwachs auf nahezu das Doppelte des derzeitigen Ausgangsbestandes. Standen 2012 noch 18% der Bevölkerung im Pensionsalter von 65 und mehr Jahren, so werden es infolge der aufgezeigten Veränderungen nach dem Jahr 2020 bereits mehr als 20% der Gesamtbevölkerung sein und nach 2030 mehr als 25%. Bis zum Jahr 2060 steigt der Anteil der über 65-jährigen Bevölkerung auf 29% an.

5

Exkurs: Altersentwicklung und Wahlverhalten Die folgende Tabelle zeigt das Wahlverhalten von Männern und Frauen sowie ausgewählter Altersgruppen bei der Nationalratswahl 2013:

Die Meldung ist eindeutig: Die Regierungsparteien bekommen ihre Stimmen in hohem Ausmaß von den „Alten“. D.h. solange rot / schwarz an der Regierung sind, ist nicht mit allzu drastischen Einschnitten bei Pensionen, Pflegegeld etc. zu rechnen.

6

Zuwanderung Im Jahr 1961 lebten in Österreich nur knapp über 100.000 ausländische Staatsangehörige. Dies entsprach einem Anteil an der Gesamtbevölkerung von rund 1,4%. In der zweiten Hälfte der 1960er- und am Beginn der 1970er-Jahre erhöhte sich die Anzahl und der Anteil der ausländischen Bevölkerung aufgrund der gezielten Anwerbung von Arbeitskräften aus dem ehemaligen Jugoslawien und der Türkei relativ stark. Im Jahr 1974 wurde mit rund 311.700 ausländischen Staatsangehörigen (4,1% der damaligen Gesamtbevölkerung) ein vorläufiger Höhepunkt erreicht. Erst die starke Zuwanderungswelle Anfang der 1990er-Jahre sorgte für ein sprunghaftes Ansteigen des Ausländeranteils auf über 8%. Nach einem kurzen Stagnieren in der zweiten Hälfte der 1990er-Jahre kam es seit der Jahrtausendwende zu einer neuerlichen Zunahme der Anzahl ausländischer Staatsangehöriger in Österreich, wobei zu Jahresbeginn 2008 erstmals die 10%-Schwelle des Ausländeranteils überschritten wurde. Aktuelle Jahresergebnisse Am 1. Jänner 2014 lebten insgesamt 1.066.114 Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit in Österreich. Dies entsprach einem Anteil von rund 12,5% an der Gesamtbevölkerung Österreichs. Unter den nichtösterreichischen Staatsangehörigen stammten 518.670 Personen (rund 49%) aus Ländern der Europäischen Union. 230.730 Personen waren Bürgerinnen und Bürger der 14 "alten" EU-Staaten (Beitritt vor 2004), davon insgesamt 164.820 Deutsche, die mit einem Anteil von gut 15% die größte Ausländergruppe in Österreich bildeten. Weitere 287.940 Personen stammten aus einem der 13 seit 2004 zur EU beigetretenen Ländern, wobei Kroatinnen und Kroaten mit 61.959 Personen (knapp 6% aller ausländischen Staatsangehörigen) die größte Nationalität in dieser Gruppe repräsentierten. 547.444 Personen waren Nicht-EU-Staatsangehörige, worunter türkische Staatsangehörige mit 114.740 die größte Nationalität vor serbischen Staatsangehörigen (112.477 Personen) sowie den Bürgerinnen und Bürgern aus Bosnien und Herzegowina (90.963 Personen) ausmachten. Unter den Personen mit außereuropäischer Staatsangehörigkeit bildeten Asiatinnen und Asiaten (84.167 Personen) die größte Gruppe. Der starke Zuwachs ist in erster Linie auf die vollständige Öffnung des Arbeitsmarktes für die neuen EU-Länder zurückzuführen, erst danach folgen Familienzusammenführung und humanitär begründete Migration. Insgesamt liegt die Neuzuwanderung nach Österreich gemessen an der Gesamtbevölkerung mit etwa 0,7 Prozent pro Jahr leicht über dem OECD-Schnitt von 0,6 Prozent.

7

Wien und Niederösterreich gewinnen überdurchschnittlich stark an Bevölkerung Während die Bevölkerung des gesamten Bundesgebiets in den nächsten Jahrzehnten wächst, werden von STATISTIK AUSTRIA regional unterschiedliche Entwicklungen prognostiziert. Überdurchschnittlich starkes Bevölkerungswachstum ist in Wien und Niederösterreich zu erwarten. Kärnten wird hingegen langfristig mit weiteren Bevölkerungsverlusten zu rechnen haben. Die künftigen Bevölkerungsentwicklungen des Burgenlandes sowie Vorarlbergs entsprechen grosso modo dem Bundestrend. Das Bevölkerungswachstum von Tirol, Salzburg und Oberösterreich sowie der Steiermark fällt hingegen unterdurchschnittlich stark aus. 8

Was würde mit der Bevölkerung ohne Zuwanderung geschehen? Ohne Zuwanderung würde die derzeitige Bevölkerungszahl vorübergehend stagnieren. Mittelfristig würde Österreichs Bevölkerung aber schrumpfen, da in Zukunft mit mehr Sterbefällen als Geburten pro Jahr zu rechnen ist. Dann würden 2030 rund 8.160.000 Menschen in Österreich leben (rund +2,4%) und 2050 nur mehr 7.400.000 (rund -11,6%). Das bedeutet die österreichische Bevölkerung würde in 40 Jahren um rund 1.000.000 Menschen schrumpfen. Was würde das Schrumpfen bewirken? In erster Linie würde der Verlust Personen im Erwerbsalter betreffen. Derzeit steht ca. 62% der österreichischen Bevölkerung im Erwerbsalter. Durch die Überalterung der Gesellschaft werden es auch bei einer wachsenden österreichischen Bevölkerung nur mehr 53% im Jahr 2050 sein. Das bedeutet, dass bei einer schrumpfenden österreichischen Bevölkerung viel mehr Menschen in Pension oder Ausbildung sein würden, als in einer Erwerbstätigkeit. Für die Wirtschaft und das Sozialsystem wäre das eine Katastrophe.

Fertilität Österreichische Frauen bekommen im Schnitt 1,44 Kinder. Im Jahr 2013 wurden in Österreich 79.330 Kinder geboren, das entsprach einer rohen Geburtenrate von 9,4 Lebendgeborenen auf 1.000 der Bevölkerung. Die Gesamtfertilitätsrate lag 2013 bei 1,44 Kindern je Frau, d.h. dass bei zukünftiger Konstanz der altersspezifischen Fertilitätsraten eine heute 15-jährige Frau in Österreich bis zu ihrem 50. Geburtstag statistisch gesehen 1,44 Kinder zur Welt bringen wird. Dieser Mittelwert liegt damit deutlich unter dem „Bestanderhaltungsniveau“ von etwa 2 Kindern pro Frau. Gemessen an der „Nettoreproduktionsrate“ wird sich die heute im Reproduktionsalter befindliche Generation zahlenmäßig zu 69% reproduzieren. Dass die Periodenfertilität in Österreich so niedrig ist, hängt auch damit zusammen, dass sich das Alter bei der Geburt eines Kindes immer weiter erhöht („Aufschieben“ von Geburten). So lag das durchschnittliche Fertilitätsalter im Jahr 2013 bereits bei 30,3 Jahren, um 1,5 Jahre mehr als 2003. Detaillierte Untersuchungen zeigen, dass das durchschnittliche Fertilitätsalter bei der Geburt des ersten Kindes besonders stark gestiegen ist und aktuell 28,8 Jahre beträgt (um 1,9 Jahre mehr als 2003). Definition: Die Gesamtfertilitätsrate eines Kalenderjahres gibt an, wie viele lebendgeborene Kinder eine am Beginn des gebärfähigen Alters stehende Frau zur Welt bringen würde, wenn im Laufe ihres Lebens dieselben altersspezifischen Fertilitätsraten herrschten wie in dem betreffenden Kalenderjahr und wenn von der Sterblichkeit der Frau abgesehen würde. Berechnet wird sie als Summe der Fertilitätsraten für einjährige Altersgruppen von 15 bis 49 Jahren. Gemessen an den im Jahr 2013 beobachteten altersspezifischen Fertilitätsraten kann also eine heute 15-jährige in Österreich lebende Frau bis zum 50. Lebensjahr statistisch gesehen 1,44 Kinder erwarten. Kinderfeind Bildung. Laut Tomáš Sobotka vom Institut für Demographie (VID) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (http://www.oeaw.ac.at/vid/) gilt: Je höher der Bildungsgrad, desto höher ist der Anteil der Kinderlosen. „30 Prozent der 40- bis 45-jährigen Frauen mit Universitätsabschluss sind kinderlos. Bei den gleichaltrigen Frauen in Wien liegt die Kinderlosenrate bei 25 Prozent“. Unter den Nichtgläubigen haben gar 31 Prozent keine Kinder. „Das Gegenteil findet sich bei Frauen mit Migrationshintergrund: Sechs Prozent der Musliminnen sind kinderlos, fünf Prozent der Immigrantinnen aus der Türkei und neun Prozent der Frauen aus Ex-Jugoslawien“.

9

Abtreibungen Zur Zahl der Abtreibungen in Österreich gibt es keine statistischen Daten, Schätzungen liegen im Bereich von etwa 20.000 bis 40.000 pro Jahr. Bezogen auf 4 030 980 Frauen im Alter von 15 bis 49 Jahren (1.1. 2014) und einer Annahme von 30.000 Abtreibungen pro Jahr entspräche das rund 74,4 Abtreibungen pro 10.000 Frauen. (Zum Vergleich: Deutschland 2013: 56)

Lebenserwartung Die Österreicherinnen und Österreicher leben immer länger, die Lebenserwartung beträgt bereits mehr als 80 Jahre. Die Lebenserwartung ist in Österreich auch im ersten Jahrzehnt unseres Jahrhunderts weiter gestiegen. Laut Sterbetafel 2010/2012, die auf Basis der gemäß Registerzählung 2011 revidierten Bevölkerungszahlen und der Sterbefälle der Jahre 2010 bis 2012 erstellt wurde, beträgt die erstmals für beide Geschlechter zusammen berechnete Lebenserwartung 80,7 Jahre. Für Männer liegt die Lebenserwartung nun bei 78,0 Jahren, für Frauen bei 83,3 Jahren. D.h. ein im Jahre 2012 geborene Frau hat eine statistische Lebenserwartung von 83,3, ein im selben Jahr geborener Mann eine von 78,0 Jahren. Für ältere Semester ist naturgemäß eher die fernere Lebenserwartung spannend. Dafür ergeben sich zum heutigen Stichtag (24.10.2014) in Abhängigkeit vom Geburtsdatum folgende Werte:

Berechnung der ferneren Lebenserwartung gemäß Sterbetafel 2010/2012 http://www.statistik.at/Lebenserwartung/Start.jsp D.h. eine am 1.1.45 geborene Frau hat statistisch gesehen noch 17,03 Lebensjahre vor sich und erreicht somit ein Alter von 86,84 Jahren. Der zum selben Zeitpunkt geborenenen Mann hat hingegen noch 14,3 Jahre vor sich und wird 84,11 Jahre alt. 10

An Hand der Zahlen sieht man sehr schön, dass die Chance richtig „alt“ zu werden, mit jedem Jahr das man „geschafft“ hat ansteigt. (d.h. wenn die „Menge“ derer die das nicht geschafft haben aus der Statistik draußen sind) Definition: Lebenserwartung: Die Lebenserwartung drückt die durchschnittliche Anzahl zu durchlebender Jahre aus, die unter herrschenden Sterblichkeitsbedingungen bei Geburt (oder einem späteren Zeitpunkt, häufig ab 60 Jahren) erwartet werden kann. Die Sterbetafelberechnungen der letzten Jahrzehnte haben gezeigt, dass die mittlere Lebenserwartung zunimmt und bei Frauen größer ist als bei Männern.

Religionszugehörigkeit In Österreich gibt es derzeit 22 anerkannte Religions- und elf eingetragene Bekenntnisgemeinschaften. (d.h. außer dem Hinduismus sind in Österreich alle Weltreligionen (Islam, Christentum, Buddhismus, Judentum) anerkannt. Die Zahlen für 2013 ergeben sich aus Hochrechnungen.

11

Laut Hochrechnung des Instituts für Islam-Studien an der Uni Wien (http://iis.univie.ac.at/institut/) leben 2013 rund 574.000 Muslime in Österreich, das sind fast sieben Prozent der Bevölkerung (rund 203.000 davon sind österreichische Staatsbürger). Das ist ein Anstieg um fast 70 Prozent seit der letzten Volkszählung 2001. Die Mitgliedschaft zur römisch katholischen und zur evangelischen Kirche nimmt ab (im Zeitraum 2004 bis 2012 im Mittel um 4,9 %/a), Orthodoxe, Muslime und Konfessionslose sind die am stärksten wachsenden Gruppen. Bei Fortschreibung dieser Trends könnte um 2040 die Zahl der Menschen ohne religiöses Bekenntnis etwa gleich der Zahl der Katholiken sein.

Kriminalität Die Zahl der gerichtlichen Verurteilungen ist seit 1975 mehr oder weniger kontinuierlich gesunken.

12

Der Haken dabei: Der Anteil der ausländischen Staatsangehörigen ist relativ zur sinkenden Zahl der Verurteilungen stark gestiegen.

Zusammenfassung der Polizeilichen Kriminalstatistik 2004 bis 2013 http://www.bmi.gv.at/cms/BK/publikationen/krim_statistik/2013/2732014_KrimStat_2013_Broschuere.df Gesamtkriminalität: Rückgang von 2012 auf 2013 um 0,3 Prozent (von 548.027 auf 546.396 Anzeigen) 10-Jahres-Vergleich: 643.648 Anzeigen im Jahr 2004 Aufklärungsquote: 2013 Steigerung um 0,5 Prozentpunkte und mit 43,1 Prozent der zweithöchste Wert der letzten zehn Jahre (42,6 Prozent im Jahr 2012) 10-Jahres-Vergleich: 38,1 Prozent im Jahr 2004 Die „Big Five“ Einbruch in Wohnungen und Wohnhäuser: 2013 Anstieg um 7,1 Prozent auf 16.548 Anzeigen (15.454 Anzeigen im Jahr 2012) 10-Jahres-Vergleich: 20.217 Anzeigen im Jahr 2004 KFZ-Diebstahl: Nach dem Tiefstand der letzten Jahre 2013 wieder angestiegen (5.141 Anzeigen im Jahr 2013, 4.445 Anzeigen im Jahr 2012) 10-Jahres-Vergleich: 8.156 Anzeigen im Jahr 2004 Gewaltdelikte: Rückgang bei vorsätzlicher Tötung, Körperverletzung und Delikten gegen die sexuelle Integrität und Selbstbestimmung (42.344 Anzeigen im Jahr 2013, 44.289 Anzeigen im Jahr 2012). Konstant hohe Aufklärungsquote (82,3 Prozent). In 60 Prozent der Fälle gibt es eine Beziehung zwischen Täter und Opfer. 10-Jahres-Vergleich: 36.303 Anzeigen im Jahr 2004 Cybercrime: Nur mehr geringe Zunahme von 8,6 Prozent auf 11.199 Anzeigen im Jahr 2013 (10.308 Anzeigen im Jahr 2012) 10-Jahres-Vergleich: 753 Anzeigen im Jahr 2004 Wirtschaftskriminalität: Leichter Rückgang um 2,3 Prozent auf 55.023 Anzeigen (56.332 Anzeigen im Jahr 2012) 10-Jahres-Vergleich: 55.752 Anzeigen im Jahr 2004

13

Fazit zu Abschnitt 1: Die Lebenserwartung und damit der Anteil älterer Menschen steigt stark an. Die „Alten“ sind allein auf Grund ihrer Zahl ein entscheidendes Wählerreservoir. Die Fertilität der „Stammbevölkerung“ ist niedrig, Bevölkerungszuwachs und Aufrechterhaltung der (Arbeits)Produktivität entstehen durch Zuwanderung. Ohne diese Zuwanderung würde die Bevölkerung und die Anzahl der Erwärbstätigen mittelfristig stark schrumpfen. Die „traditionellen“ religiösen Bindungen sind im Schwinden begriffen. Die stark wachsenden Gruppen sind entweder Kinder des westlichen Zeitgeistes (o.r.B.) oder Kinder der Immigration (Islam und Orthodoxie). Kriminalität: Die Zahl der Verurteilungen sinkt, aber der Ausländeranteil ist hoch und tendenziell steigend. Es gibt ganz offensichtlich auch eine kukturelle Vielfalt die nicht per se –wie es lange getan wurde- als Bereicherung, sondern durchaus auch als Gefährdung anzudehen ist.

2.

Wie steht´s mit der Bildung in unserem Land ?

Anstieg des Bildungsniveaus Das -dringend benötigte- Wirtschaftswachstum in Österreich geht notwendigerweise einher mit einer Verschiebung von weniger qualifizierter zu höher qualifizierter Arbeit. Die Frage der Bildung ist daher eine absolute Schlüsselfrage. Die gute Nachricht: Die verfügbaren Daten 1971 -2011 zeigen einen sehr deutlichen allgemeinen Anstieg des Bildungsniveaus der österreichischen Bevölkerung. (dies gilt sowohl für die Gesamtbevölkerung als auch für die Erwerbsbevölkerung). Besaßen 1971 noch rund 57,8% der österreichischen Wohnbevölkerung zwischen 25 und 64 Jahren die Pflichtschule als höchsten Bildungsabschluss, beträgt dieser Anteil im Jahr 2011 nur noch 19,2%. Deutliche Zuwächse sind bei allen weiterführenden Ausbildungen zu verzeichnen. So hat sich seit 1971 der Anteil der Personen die einen BMS-Abschluss oder eine Matura als höchsten Abschluss erworben haben jeweils mehr als verdoppelt. Besonders deutlich ist der Anstieg jedoch beim Hochschulabschluss. Während 1971 lediglich 2,8% der österreichischen Wohnbevölkerung zwischen 25 und 64 einen Hochschulabschluss besaßen, waren es 2011 mit 11,9% mehr als viermal so viele. In den letzten Jahrzenten haben vor allem die Frauen bezüglich ihres Bildungsstandes deutlich aufgeholt. 1971 verfügten noch 70,4% der Frauen zwischen 25 und 64 lediglich über einen Pflichtschulabschluss; 2011 waren es nur noch 23,6%. Allerdings besteht noch immer ein deutlicher Geschlechtsunterschied: bei den Männern hatten 2011 nur 14,8% keinen über den Pflichtschulabschluss hinausgehenden Abschluss.

14

APS Allgemein bildende Pflichtschule BMS Berufsbildende mittlere Schule AHS Allgemein bildende höhere Schule BHS Berufsbildende höhere Schule HSV Hochschulverwandte Ausbildung HS Hochschulen ( Universitäten, FH), X….Wien

Frühe Schulabgängerinnen und Schulabgänger Die gute Nachricht ist, dass der Anteil früher Schulabgängerinnen und Schulabgänger das sind Personen zwischen 18 und 24 Jahren, die maximal über Bildungsabschlüsse unterhalb der ISCED-Stufen 3a/b verfügen und an keiner Aus- oder Weiterbildung teilnehmen, seit Mitte der 1990er Jahre sinkt und sich deutlich unter dem EU-Durchschnitt bewegt. Definition: ISCED: International Standard Classification of Education Die Stufen 3a/b bezeichnen den Mittleren Bildungsbereich, der eine Berufsschulabschluss beinhaltet, entweder im Rahmen der dualen Berufsbildung- ISCED 3B, Ausbildung in Arbeit und Berufsschule- oder an einer berufsbildenden mittleren Schule d.h. Schule mit Berufsabschluss. 2013 betrug der Anteil der frühen Schulabgängerinnen und Schulabgänger 7,3% (EU-15: 12,7%; EU-28: 11,9%). In Österreich weisen damit insgesamt rund 53.000 Personen keinen weiterführenden Bildungsabschluss auf, darunter 27.000 junge Männer und 26.000 junge Frauen. Die schlechte Nachricht soll allerdings auch nicht verschwiegen werden: Die Arbeitslosenquote jener Personen, die nur Pflichtschulabschluss haben, hat sich in den vergangenen 20 Jahren mehr als verdoppelt. Knapp die Hälfte der derzeit Arbeitslosen hat nur einen Pflichtschulabschluss. Ein Grundproblem wird, vor allem in der Lehrlingsausbildung besonders deutlich: Die Anforderungen an Lehrlinge in Bezug auf Einsatz, Ausbildung, selbstständiges Lernen und soziale Kompetenz steigen, gleichzeitig beklagen viele Firmen massiv die mangelnde Qualität der Schulabgänger. Die Anzahl der ganz Schlechten steigt. Die Schulabbrecherquote bei Kindern mit Migrationshintergrund ist dabei deutlich höher als bei Kindern ohne Migrationshintergrund, aber rückläufig. 15

Das Arbeitsmarktservice kann in dieser Situation mit Schulungsmaßnahmen nur reagieren, aber die Grundlagen müssen im Bildungssystem geschaffen werden. Der AMS-Vorstand erwartet sich deutlich positive Impulse durch die geplante Ausbildungspflicht für Jugendliche bis 18 Jahre ab 2016. Ziel ist es die Zahl der "early school leavers" von derzeit knapp acht Prozent mindestens zu halbieren.

Mangelberufe, oder: wo sind die Techniker? Eine weitere schlechte Nachricht: Trotz der an sich positiven Bildungsentwicklung gibt es ausgesprochene „Mangelberufe“. Welche das sind kann man der, jährlich veröffentlichten, „Bedarfsliste“ des Arbeitsministeriums entnehmen. (Liste für besonders benötigte Hochqualifizierte bzw. für Mangelberufe.) http://www.migration.gv.at/de/formen-der-zuwanderung/dauerhafte-zuwanderung-rot-weiss-rotkarte/fachkraefte-in-mangelberufen/mangelberufsliste-2014.html Gesuchte Hochqualifizierte: Anforderungen: Abschluss eines Studiums an einer tertiären Bildungseinrichtung mit vierjähriger Mindestdauer im Fachgebiet Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften oder Technik (MINT-Fächer) mit Habilitation, Promotion, PhD. Weitere dringend benötigte Qualifikationen (2014). 1. FräserInnen 2. DachdeckerInnen 3. TechnikerInnen mit höherer Ausbildung (Ing.) für Maschinenbau 4. DreherInnen 5. SchweißerInnen, SchneidbrennerInnen 6. TechnikerInnen mit höherer Ausbildung (Ing.) für Starkstromtechnik 7. Diplomingenieur(e)Innen für Starkstromtechnik 8. TechnikerInnen mit höherer Ausbildung (Ing.) für Datenverarbeitung 9. BetonbauerInnen 10. BauspenglerInnen 11. Sonstige SpenglerInnen 12. Elektroinstallateure(e)Innen, -monteur(e)Innen 13. Diplomingenieur(e)Innen für Maschinenbau 14. Sonstige TechnikerInnen für Starkstromtechnik 15. LandmaschinenbauerInnen 16. Diplomierte Krankenpfleger, -schwestern D.h. dringend gesucht werden auf allen Ebenen Personen mit technisch / naturwissenschaftlichen Qualifikationen. Der Versuch dieses Problem durch Einführung einer Rot-Weiß-Rot-Karte zu lösen war mäßig erfolgreich. Bei Einführung der Karte 2011 wollte man jährlich etwa 8.000 Hochqualifizierte via Rot-Weiß-Rot-Karte ins Land holen. Geworden sind es dann entsprechend den Angaben des Innenministeriums 2014, gerade einmal 1.177. Zusammen mit verlängerten Rot-weiß-Rot-Karten sind demnach etwa 1.600 Karten im Umlauf.

16

Das Problem der fehlenden Techniker / Naturwissenschaftler wird deutlich, wenn man sich die Studentenzahlen anschaut: Der Anteil der Studenten in diesem Bereich ist vergleichsweise niedrig, die Zahl der Studienabbrecher hoch.

Der Knick in der Kurve kennzeichnet den Zeitraum der „Studiengebühren“, damals gab es weit weniger Maturanten, die ein Studium auf Probe begonnen haben, und demgemäß auch deutlich weniger Studienabbrecher.

17

Definition: Das European Credit Transfer and Accumulation System (ECTS) soll sicherstellen, dass die Leistungen von Studenten an Hochschulen des Europäischen Hochschulraumes vergleichbar und bei einem Wechsel von einer Hochschule zur anderen, auch grenzüberschreitend, anrechenbar sind. Dies ist möglich durch den Erwerb von Leistungspunkten (credits), das sind Anrechnungseinheiten, die in der Hochschulausbildung durch Leistungsnachweise erworben werden.

Times Uni Ranking 2014 http://www.timeshighereducation.co.uk/world-university-rankings/2014/reputation-ranking/range/91-100 Die Uni Wien schaffte es als einzige der 21 heimischen Hochschulen unter die besten 200 der Welt – mit Platz 182. Andererseits: 2005 lag die Uni Wien in diesem Ranking noch auf Platz 65. Die meisten Top-Unis unter den besten hundert Hochschulen der Welt gibt es laut Times-Rangliste in den USA (45), vor Großbritannien (11), Deutschland und den Niederlanden (mit je sechs). Aber auch kleinere Staaten haben reüssiert – die Schweiz und Schweden haben je drei Unis unter den besten hundert, Belgien zwei, die Türkei mit der METU (Technische Universität des Nahen Ostens) bei Ankara immerhin eine. Drei weitere türkische Unis liegen noch vor der besten österreichischen Universität. Die besten deutschsprachigen Uni sind die ETH Zürich auf Platz 13, und die Uni München auf Platz 29. Die beste türkische Uni, die METU liegt auf Platz 85, d.h. deutlich besser als die beste österreichische Uni.

Die Fachhochschulen Deutlich besser ist die Situation im FH Bereich; hier dominieren die technischen Studienrichtungen:

18

Soziale Selektivität Ein grundsätzliches Problem des österreichischen Bildungssystems ist nach wie vor die starke soziale Selektivität. Laut der letzten Sozialerhebungsstudie des IHS (www.ihs.ac.at/) ist die Rekrutierungsquote bildungsnaher Schichten im gesamten Hochschulbereich in den letzten 10 Jahren in etwa konstant geblieben, während der Anteil bildungsferner Schichten geringfügig, aber stetig zugenommen hat. Hauptgrund für diese -wenn auch schwache- positive Entwicklung ist der Ausbau des FH-Sektors. An den Fachhochschulen ist die Rekrutierungsquote der bildungsnahen Schichten (nur) doppelt so hoch, an den Universitäten jedoch dreimal so hoch wie die der bildungsfernen Schichten.

Erfolgsgeschichte Erasmus

(http://ec.europa.eu/education/library/study/2014/erasmus-impact_en.pdf) Eine spezielle Erfolgsgeschichte ist das Programm ERASMUS der EU. Im Rahmen der Erasmus Impact Study werden die Ergebnisse der Evaluierung dargestellt: Die Angaben basieren auf den neuesten verfügbaren Eurostat-Daten (2011/12). Demnach haben von den insgesamt 5,35 Millionen Menschen, die in den Erasmus-Teilnahmeländern ein Hochschulstudium abgeschlossen haben, knapp 253.000 ein Erasmus-Stipendium erhalten. Bis 2020 sollen weitere vier Millionen Personen von den „Erasmus+“-Stipendien, die seit Jänner die EU-Programme für Bildung, Jugend und Sport zusammenfassen, profitieren. Nach Österreich fließen 2014 aus dem neuen Programm rund 28 Millionen Euro. 22,3 Millionen davon entfallen auf die Bildung, 3,5 Millionen auf die Jugend. Ergebnis: Wer via Erasmus-Programm einen Teil seines Studiums im Ausland absolviert hat, senkt sein Risiko, nach Abschluss über längere Zeit arbeitslos zu werden, um die Hälfte. Auch fünf Jahre nach dem Abschluss ist die Arbeitslosenquote der einstigen Erasmus-Teilnehmer um 23 Prozent niedriger als bei den einst daheimgebliebenen Kollegen. Der Anteil jener Arbeitgeber, die Auslandserfahrung als wichtigen Faktor ansehen, hat sich seit 2006 von 37 auf 64 Prozent beinahe verdoppelt.

19

Managementposition wahrscheinlicher Insgesamt liegt die Wahrscheinlichkeit, eine Managementposition zu erreichen, bei ehemaligen ErasmusStudierenden um 44 Prozent höher. Zugleich befördert ein Erasmus-Studium offensichtlich auch die Tendenz, sich beruflich auf eigene Beine zu stellen: Zehn Prozent der einstigen Erasmus-Studierenden sind demnach selbstständig tätig, und drei Viertel bekunden zumindest die Absicht oder könnten sich vorstellen, ein Unternehmen zu gründen. Ortswechsel häufiger Offensichtlich reizt viele der Ex-Erasmus-Studenten der Gang ins Ausland auch über das einmalige Erlebnis hinaus. Demnach haben 40 Prozent seit dem Abschluss mindestens einmal ihr Wohn- oder Beschäftigungsland gewechselt - was beinahe einen doppelt so hohen Anteil wie bei Personen ohne studentische Auslandserfahrung darstellt (23 Prozent). 93 Prozent der ehemaligen Erasmus-Studenten können sich vorstellen, künftig in einem anderen Land zu leben. Bei den im Studium Daheimgebliebenen sind es nur 73 Prozent. Viele finden Partner Auch Partnerschaften überschreiten Grenzen: So hat mit 33 Prozent ein Drittel der Erasmus-Gruppe einen Partner mit anderer Staatsangehörigkeit (gegenüber 13 Prozent der Kollegen), wobei 27 Prozent ihren Langzeitpartner im Rahmen des Erasmus-Aufenthalts kennengelernt haben. Dabei hat die aus Erasmus entstandene Liebe auch Folgen: Laut Schätzung der Kommission sind seit Programmbeginn 1987 etwa eine Million Kinder aus Erasmus-Partnerschaften hervorgegangen. 5.714 Österreicher gingen ins Ausland Nach Angaben des Österreichischen Austauschdienstes (OeAD) haben 2012/13 4.602 Österreicher über Erasmus im Ausland studiert und 1.112 ein Auslandspraktikum absolviert. Im Vergleich zu 2011/12 stiegen die Teilnehmerzahlen um ein Prozent bei den Studienaufenthalten und knapp sieben Prozent bei den Praktika. Außerdem wurden 2012/13 über Erasmus 1.200 Lehr- und Forschungsaufenthalte österreichischer Hochschulbeschäftigter im europäischen Ausland gefördert.

Qualifikation und Zuwanderung (http://anlaufstelle-anerkennung.at/aktuelles/liebig_qualifikationen%20von%20migranten.pdf) Die OECD Studie über Arbeitsmarkterfolge und Qualifikation von Zuwanderern hat eindeutig gezeigt, dass die weitverbreitete Meinung, dass Österreich nur schlecht qualifizierte Ausländer anziehe, falsch ist. "Österreichs Zuwanderer sind besser ausgebildet als jene im Durchschnitt der EU und auch besser als jene in den USA. Laut Studie haben mehr als 75 Prozent der im Ausland geborenen Beschäftigten hierzulande eine im Ausland erworbene Qualifikation. Europaweit sind es so wie in den USA nur 70 Prozent. Zudem hat die Qualifikation der Zuwanderer in Österreich in den vergangenen zehn Jahren viel stärker zugenommen als jene im EUDurchschnitt. In Österreich haben 50% der im Ausland geborenen Bevölkerung Qualifikationen aus einem Nicht-EU Staat. Europaweit sind es 40%. Die Studienfelder von Zuwanderern mit Hochschulabschluss sind denjenigen der der im Inland geborenen Bevölkerung auffallend ähnlich. Dies gilt gleichermaßen für Zuwanderer aus EU- wie aus Nicht-EU Staaten und unabhängig davon, ob sie ihre Qualifikationen im In- oder Ausland erworben haben. Entscheidend für die optimale Integration in den österreichischen Arbeitsmarkt sind vor allem zwei Elemente:

20

Ausreichende Deutsch-Kenntnisse und ein effizientes Verfahren zur Bewertung und Anerkennung der Qualifikation. Eine formale Anerkennung beruflicher Qualifikationen oder von Arbeitserfahrung ist nur in reglementierten Berufen (derzeit 265) zwingend notwendig – also in solchen Berufen, in denen der Nachweis bestimmter Qualifikationen (etwa bei ÄrztInnen, ApothekerInnen, ArchitektInnen) oder ein Befähigungsnachweis für reglementierte Gewerbe (z.B. Handwerk) die Voraussetzung für das Recht der Berufsausübung ist. Über die berufliche Anerkennung entscheidet die jeweils zuständige Berufsbehörde. Die Zuständigkeit für die Durchführung der Verfahren kann sich danach unterscheiden, ob die Qualifikation im EU-/EWR-Raum bzw. in der Schweiz (EU-Berufsanerkennungsrichtlinie) oder aber in einem Drittstaat erworben wurde – wie z.B. bei der Nostrifikation nichtärztlicher Gesundheitsberufe. https://www.bmwfw.gv.at/Unternehmen/versicherungsvermittler/Documents/2012%2011%20Liste%20regle mentierter%20Berufe%20und%20zust%C3%A4ndiger%20Beh%C3%B6rden%20in%20%C3%96sterreich%20121.pdf Dabei stehen zwei unterschiedliche Ziele in einem latenten Zielkonflikt: Einerseits soll für Zugewanderte der Einstieg in den Arbeitsmarkt erleichtert werden, auch um seine Qualifikation in der österreichischen Wirtschaft bestmöglich zu nutzen, andererseits muss sichergestellt werden, dass sich der Arbeitgeber auf das Zertifikat der „anerkennenden Institution“ auch voll verlassen kann. Nettozahler Erstmals errechnete die OECD auch die fiskalischen Folgen der Zuwanderung für das Zielland. Fazit: Was Steuern, Sozialversicherung und Transferleistungen betrifft, sind Migrantenhaushalte in Österreich „Nettozahler“. Sie zahlen im Schnitt kaufkraftbereinigt 2400 Euro pro Jahr in die Staatskasse ein, im OECDSchnitt sind es 3200 Euro. Nebeneffekt: Durch den verstärkten Zuzug gut qualifizierter Ausländer geraten gering qualifizierte Einheimische und Ausländer immer stärker unter Druck. Trotzdem muss Österreich langfristig auf Zuwanderer setzen, um den Wohlstand erhalten zu können. Fazit zu Abschnitt 2: Mit der Bildung geht´s grundsätzlich aufwärts. Vor allem die Fachhochschulen sind eine wesentliche Bereicherung der Bildungslandschaft. Nicht gelöste Probleme sind -nach wie vor- die starke soziale Selektivität des Bildungssystems. Die Qualität der Universitäten leidet unter dem chronischen Geldmangel (Jede einzelne Elite-Uni in den USA verfügt über so viel Geld wie alle österreichischen Unis zusammen), dem daraus resultierende schlechten Betreuungsverhältnis (Studenten pro Professor) und der Tatsache, dass sich die Unis ihre Studenten nicht aussuchen können. Es gibt international keine Topuniversität, die nicht das Recht auf Auswahl der Studenten hat. Die Tatsache, dass die Mangelberufe alle im Bereich der Naturwissenschaften / Technik liegen wirft massiv die Frage auf, wie man diese Ausbildungen –auf allen Ebenen- attraktiver gestalten kann. Die Immigranten sind in Summe eine Bereicherung. Probleme gibt´s bei den „early school leavers“ und bei den schwer vermittelbaren Pflichtschulabgängern, die mangels Qualifikation keine Lehrstelle finden. Am unteren Ende der Bildungsskala existiert ein Bildungsprekariat das am Erwerbsleben fast nicht teilnimmt.

21

3. It´s the economy, stupid! Einige Kennzahlen zum Thema Volkswirtschaft und Arbeitsmarkt Das Bruttoinlandsprodukt (BIP), das Wirtschaftswachstum und die Staatseinnahmen Das Bruttoinlandsprodukt, (Abkürzung: BIP; englisch Gross Domestic Product, GDP), gibt den Gesamtwert aller Güter, d.h. Waren und Dienstleistungen, an, die innerhalb eines Jahres innerhalb der Landesgrenzen einer Volkswirtschaft hergestellt wurden nach Abzug aller Vorleistungen. Bei der Berechnung werden Güter, die nicht direkt weiterverwendet, sondern auf Lager gestellt werden, als Vorratsveränderung berücksichtig. Staatseinnahmen sind sämtliche Einnahmen der öffentlichen Hand. Sie setzen sich unter anderem aus Steuern, Gebühren, Beiträgen (z:B: zur Sozialversicherung), Notenbankgewinnen, Zoll, Erwerbseinkünften von staatlichen Unternehmen, Unternehmensveräußerungen, Geldstrafen und neu aufgenommenen Schulden zusammen. Entsprechend einer UN Vorgabe aus dem Jahr 2008 zu weltweiten Vereinheitlichung der BIP Berechnungsmethode werden ab 1. Oktober 2014 das BIP ebenso wie die Staatsschulden europaweit nach neuen vereinheitlichten Standards (Regeln des „Europäischen Systems der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung“, ESVG 2010) berechnet. In Österreich steigt das Bruttoinlandsprodukt dadurch um ca. 9,5 Milliarden Euro. Keine Rolle bei der Neuberechnung spielt in Österreich der Umstand, dass nach dem ESVG 2010 auch die (naturgemäß nur geschätzten) Umsätze aus illegalen bzw. nicht rechnungs-legungspflichtigen Tätigkeiten (Drogenhandel, Prostitution etc.) in die BIP-Berechnung einbezogen werden. Diese „Dienstleistungen" sind bei uns schon seit fünf Jahren im BIP enthalten. (Schattenwirtschaft + „illegale Produktion" wie z.B. Drogenhandel, Zigarettenschmuggel, Prostitution stehen mit 11,4 Mrd. Euro oder 3,7 Prozent des BIPs zu Buche. Knapp 11 Mrd. Euro davon entfällt auf den Pfusch.

Das reale Wirtschaftswachstum zwischen 2000 und 2005 betrug im Mittel 1,7 %/a, zwischen 2005 und 2010 1,3 %/a. 2011 gab es noch einmal ein gutes Jahr mit einem Wachstum 2,7 %/a, 2012 waren es nur noch 0,9 % und 2013 0,2 %. 22

Die Zahlen für 2014 werden laufend nach unten revidiert (Konjunkturprognose Wifo/IHS für heuer auf 0,8% gekürzt, Anfang Juli waren es noch 1,4-1,5%.), und ebenso die Prognose für 2015. Fast die Hälfte des BIP wird auf Auslandsmärkten erwirtschaftet. Deutschland ist der wichtigste Absatzmarkt, die große österreichische Zulieferindustrie hängt vom Erfolg ihrer deutschen Kunden ab. Im Folgenden noch eine zusammenfassende Darstellung der Staatseinnahmen, Ausgaben und des aus der Differenz resultierenden Schuldenstandes in % des BIP, berechnet nach ESVG 2010.

Anmerkung: Die Angabe der Staatsschulden in Prozent des BIP ist zwar internationale Regel, allerdings sollte man nicht übersehen, dass das BIP ja nicht zur Schuldendeckung zur Verfügung steht, sondern nur die tatsächlichen Staatseinnahmen, genauer gesagt jener Teil der Staatseinnahmen der nach Abzug aller anderen Ausgaben übrigbleibt. Da die Einnahmen rund 50% des BIP betragen, ergeben sich die auf die Einnahmen bezogenen Daten einfach durch Multiplikation mit Zwei. Der Öffentliche Schuldenstand für 2013 liegt dann –bezogen auf die Staatseinnahmen- bei über 160 %.

Die Staatsschulden und ihre Finanzierung Das ESVG 2010 bedingt nicht nur eine Neuberechnung des Bruttoinlandsproduktes (BIP), sondern auch eine Neuberechnung der Staatsschulden. Das Ergebnis (Stand: Oktober 2014) zeigt die folgende Abbildung: Der Grund für die massive Schuldenzunahme liegt nicht darin, dass plötzlich neue Schulden entstanden sind, sonder darin, dass durch die neue ehrlichere Rechenmethode ein Verstecken der Schulden, so wie es bisher gehandhabt wurde, nicht mehr möglich ist.. 2013 waren die massivsten Schuldentreiber die ÖBB und die KA Finanz (die Bad Bank der Kommunalkredit) Bezüglich der Schulden der Gemeinden und zum kleinen Teil auch der der Länder gibt es mangels einheitlicher Rechnungslegung allerdings noch immer keinen echten Gesamtüberblick.

23

Das Finanzierungssaldo des Staates (mit Schätzwerten bezüglich der Länder und Gemeinden) und die daraus resultierenden Zinszahlungen an unsere Gläubiger zeigt die folgende Tabelle:

Die Zinszahlungen machen knapp über 5 % der Staatseinnahmen aus. Die Gläubiger Österreichs sind zu etwa 75% im Ausland, und da vor allem in Europa angesiedelt, die Verschuldung in kritischen Regionen ist relativ gering. Diese Struktur ist, trotz der hohen Verschuldung, relativ beruhigend.

24

Dazu noch einige plakative (laufend online aktualisierte) Zahlen:

http://www.staatsschulden.at/

Die Sozialquote Im Jahr 2013 betrug der Anteil der Sozialausgaben gemäß Europäischem System der Integrierten Sozialschutzstatistik (ESSOSS) am Bruttoinlandsprodukt (BIP) – ausgedrückt durch die Sozialquote – nach vorläufigen Ergebnissen 29,6%. Sie liegt damit unter dem Niveau von 2010, als die Quote aufgrund der krisenbedingten zusätzlichen Ausgaben für Arbeitslosigkeit und des BIP-Rückgangs den bisherigen Höchststand erreicht hatte.

Da es sich um Quoten handelt, sind in den jeweiligen Zeiträumen sowohl die Entwicklung der einzelnen Leistungen als auch die Veränderungen des BIP zu berücksichtigen. Zu beachten ist auch, dass die BIP-Daten vor 1995 auf Basis des ESVG 1995 und jene ab 1995 auf Basis des ESVG 2010 berechnet wurden, was einen Zeitreihenbruch in der Sozialquote 1995 zur Folge hat.

25

Die Bildungsquote Die öffentlichen Bildungsausgaben betrugen 2011 5,38 % und 2012 5,42 % des BIP berechnet nach ESVG 2010.

Der Beitrag grenzüberschreitender wirtschaftlicher Transaktionen Die Zahlungsbilanz Die Zahlungsbilanz stellt eine systematische Darstellung der grenzüberschreitenden wirtschaftlichen Transaktionen Österreichs mit dem Ausland dar. Sie setzt sich aus einem realwirtschaftlichen (Leistungsbilanz) und einem finanzwirtschaftlichen Teil (Kapitalbilanz) zusammen und beruht auf dem Prinzip der doppelten Buchhaltung. Da die Transaktionen einer Volkswirtschaft jedoch nie vollständig erfasst werden können, beinhaltet die Zahlungsbilanz eine Statistische Differenz. Methodisch knüpft sie an die internationalen Konventionen des Balance of Payments Manual des IWF und an das System volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen an.

Die Leistungsbilanz Die Leistungsbilanz umfasst grenzüberschreitende Transaktionen im Zusammenhang mit den vier Hauptkomponenten Güter, Dienstleistungen, (incl. Reiseverkehr), Einkommen und Laufende Transfers. Ein positiver Saldo (Leistungsbilanzaktivum)bedeutet, dass, Österreich mehr an das Ausland geliefert hat, als vom Ausland angekauft. Für die Kapitalbilanz bedeutet das, Österreich kann Kapitalmittel im Ausland investieren (Kapitalexport). Ein negativer Saldo (Leistungsbilanzdefizit) zeigt an, dass Österreich mehr im Ausland angekauft als an das Ausland geliefert hat. Für die Kapitalbilanz bedeutet das, Österreich muss sich im Ausland finanzieren (Kapitalimport).

26

Ein Teilbereich der Leistungsbilanz ist die Handelsbilanz In der Handelsbilanz scheinen die Zahlungen für die Einfuhr (Import) und Ausfuhr (Export) von Gütern (Waren) auf. Seit dem Jahr 1945 war diese Bilanz nur in den Jahren 2002 + 2007 positiv. D. h. der Wert der aus Österreich exportierten Waren war höher als der Wert der importierten.

Das Handelsbilanzdefizit ist allerdings in den letzten Jahren geringer geworden. Diese positive Entwicklung der Ausfuhren, wurde im Wesentlichen durch die Produktgruppe "Maschinen und Fahrzeuge" bewirkt.

Die Kapitalbilanz Die Kapitalbilanz zeigt den Saldo aus sämtlichen grenzüberschreitenden Transaktionen in folgenden Finanzierungsinstrumenten: Direktinvestitionen, Portfolioinvestitionen, Sonstige Investitionen, Finanzderivate und Offizielle Währungsreserven. Die Transaktionen werden zu Marktpreisen bewertet. Positiver Saldo: Kapitalzufluss (= Kapitalimport), Negativer Saldo: Kapitalabfluss (Kapitalexport). Definition: Portfolio-Investitionen sind Übertragungen inländischen Kapitals ins Ausland zum Zweck des Erwerbs von Forderungen, die keine direkten Eigentumsrechte begründen, z.B. von Anteilen an Immobilienfonds, von Obligationen sowie von Anteilen an Unternehmen, sofern damit nicht ein wesentlicher Einfluss auf die Unternehmenspolitik verbunden ist.

27

Die Vermögens- und Einkommensverteilung

Quelle: http://media.arbeiterkammer.at/PDF/Top-Vermoegen_und_Einkommen_in_Oesterreich.pdf Das Vermögen einer natürlichen Person setzt sich aus den Gütern mit ökonomischem Wert zusammen, die die Person besitzt; deren Verteilung ist die Vermögensverteilung. Das Einkommen dagegen bezeichnet den Zustrom von Gütern mit ökonomischen Wert in einem bestimmten Zeitraum; deren Verteilung ist die Einkommensverteilung.

Die Vermögensverteilung Schon die Rohdaten der OeNB (HFCS: Household Finance and Consumption Survey des Eurosystems) zeigen eine sehr starke Ungleichverteilung der Vermögen privater Haushalte in Österreich. Dabei unterschätzten diese Daten die tatsächliche Schieflage sogar noch, da besonders vermögende Haushalte bei der Erhebung unterrepräsentiert waren. Ein Forschungsteam der Universität Linz errechnete daher im Auftrag der Arbeiterkammern Wien und Oberösterreich die fehlenden Vermögen an der Spitze.

28

Ein Prozent der österreichischen Bevölkerung besitzt demnach über ein Drittel ( 38% ) des gesamten Privatvermögens. D.h. ein Prozent der österreichischen Haushalte verfügt in Summe über deutlich mehr Reichtum als die unteren 90 Prozent zusammen. Die Mittelschicht hat bei Vermögen, im Gegensatz zu Einkommen, nur einen schmalen Anteil am Gesamtvermögen. Damit sind Vermögen weit ungleicher verteilt als Einkommen. Auch der sogenannte Gini-Koeffizient belegt laut Studie eine "ausgeprägte Vermögensungleichheit". Definition: Der Gini-Index beschreibt die Vermögensverteilung - ein Index von 0 bedeutet „alle haben dasselbe Vermögen“, der Wert 1 bedeutet einer hat alles. D.h. je näher der Gini-Koeffizient bei 1 ist, desto größer ist die Ungleichheit Beim Bruttovermögen beträgt dieser Wert 0,73 und beim Nettovermögen 0,76. Bei der Verteilung der Sachwerte zeigt sich, dass die meisten Haushalte (74,9 Prozent) ein oder mehrere Kraftfahrzeug besitzen. Der Durchschnittswert dieser Kfz beläuft sich auf 13.088 Euro. Knapp die Hälfte aller Haushalte (47,7 Prozent) ist (zumindest teilweise) im Besitz eines Eigenheimes (Haus oder Wohnung als Hauptwohnsitz). Der Durchschnittswert dieser Immobilien beträgt 258.072 Euro, im Median 200.000 Euro. Weiteres Immobilienvermögen, das nicht als Hauptwohnsitz dient, besitzen rund 13 Prozent der Haushalte. Das Finanzvermögen der Österreicher nimmt sich vergleichsweise bescheiden aus: Zwar besitzen 99 Prozent der Haushalte ein Girokonto, der Median-Wert beträgt dort aber nur rund 700 Euro. Immerhin 87 Prozent besitzen auch Sparkonten, dort liegen im Median jeweils rund 11.650 Euro. Fonds, Aktien oder Anleihen werden hingegen nur von 10 Prozent der Haushalte gehalten. Einen wichtigen Anteil an Vermögens-Zuwächsen haben laut der OeNB-Studie Erbschaften: Rund 35 Prozent der Haushalte hatten zum Erhebungszeitpunkt eine Erbschaft oder Schenkung erhalten. Rund 15 Prozent davon haben (unter anderem) ihren Hauptwohnsitz geerbt. Der Mittelwert bei Erbschaften des Hauptwohnsitzes liegt bei rund 280.000 Euro, der Median bei rund 163.000 Euro. Auch hier zeigt sich, dass Erbschaften vor allem bei den vermögenderen Haushalten stattfinden: Im vermögendsten Fünftel der Haushalte ist bei 65 Prozent eine Erbschaft angefallen, beim ärmsten Fünftel 29

hingegen nur in zehn Prozent der Fälle. Vermögende Haushalte würden außerdem deutlich höhere Erbschaften erhalten als ärmere, so die Studie. Eine Studie der Wirtschaftsuniversität Wien berechnete, dass die Anzahl und Höhe der Erbschaften aufgrund der demographischen Struktur Österreichs in den kommenden Jahren noch deutlich zunehmen werden. Die Wissenschaftler rechnen daher mit einem Anstieg des übertragenen Vermögens von 9,5 Milliarden Euro im Jahr 2010 auf über 14 Milliarden Euro jährlich bis 2020. Durch diesen Anstieg der Erbschaften wird die Verteilung der Vermögen in den kommenden Jahren aller Wahrscheinlichkeit nach noch ungleicher werden.

Die Einkommensverteilung: Nettotransferzahler und Nettotransferbezieher Der Einkommensanteil der SpitzenverdienerInnen hat in den letzten Jahrzehnten deutlich zugenommen. 20 Prozent der unselbständig Erwerbstätigen erhalten mittlerweile fast die Hälfte der gesamten Bruttolöhne. Kapitaleinkommen – also Gewinnausschüttungen, Mieteinnahmen und Zinsen – spielen erst für TopverdienerInnen eine wichtige Rolle. Das eine Prozent der Haushalte mit den höchsten Einkommen bekam 2010 mehr als 8.000 Euro im Monat aus Vermögenseinkommen. Das oberste Prozent erhielt mehr als die Hälfte der Kapitaleinkommen, die damit weitaus ungleicher als die Lohneinkommen verteilt sind.

Die Umverteilung Von der österreichischen Wohnbevölkerung von 8,3 Millionen sind rund vier Millionen aktiv im Erwerbsleben. Davon wieder sind laut Statistik Austria 1,8 Millionen bzw. laut Wifo zwei Millionen sogenannte Nettotransferzahler. Sie zahlen mehr an direkten Steuern und Abgaben ins System ein, als an sie zurückfließt. 30

Also etwa die Hälfte der Bevölkerung ist erwerbstätig, davon wieder jeweils die Hälfte Nettotransferzahler und Nettotransferbezieher. Umverteilt wird zunächst durch (Einkommens-)Steuern. Die obersten zehn Prozent der Einkommensbezieher (dazu gehören auch Pensionisten) erwirtschaften rund 34 Prozent des Einkommens, und tragen 56 Prozent der Steuerleistung. Das oberste eine Prozent, also die "wirklich Reichen", erzielt neun Prozent der Einkommen, und zahlt 19 Prozent des Steueraufkommens. 2,7 Millionen oder 44 Prozent der Einkommensbezieher zahlen wegen geringen Einkommens (oder Pension) überhaupt keine (Einkommens-)Steuer. Allerdings zahlen auch die einkommenssteuerbefreiten Geringverdiener Mehrwertsteuer und Sozialversicherung und tragen auf diese Weise zur Finanzierung des Systems bei. Doch die wahre Umverteilung in Österreich findet nicht durch das Steuersystem, sondern über Sozialtransfers statt. Eine große Wifo-Studie unter Projektleitung von Alois Guger kommt zu dem eindeutigen Schluss: "Die Verteilung der Markteinkommen wird in Österreich durch die Aktivitäten des Staates in beträchtlichem Ausmaß korrigiert." Das untere Drittel der Haushalte kriegt demnach 84 Prozent seines Markteinkommens aus öffentlichen Leistungen (ohne Pensionen) zusätzlich drauf, das mittlere 29 Prozent und das obere nur zwölf Prozent. So kommt die sehr gleichmäßige Einkommensverteilung in Österreich zustande. Nach der Maßzahl GiniKoeffizient ist Österreich mit 0,261 Zweiter hinter Schweden. Die OECD gab im Dezember eine Studie heraus, wonach "die Einkommensungleichheit steigt". Allerdings nicht in Österreich: Da sind wir seit Jahren stabil gleichmäßig. Dafür sorgt der umverteilende Staat.

Das Problem der Altersgerechtigkeit Bernhard Hammer hat sich in seiner Dissertation „The Economic Life Course: An Examination Using National Transfer Accounts“ (Institut für Wirtschaftsmathematik der TU Wien) mit dem Thema „ökonomische Transfers zwischen Generationen“ befasst. „Es geht um Transfer von Ressourcen zwischen Altersgruppen“, erklärt Hammer. Eine bekannte Methode zur Berechnung der nationalen Wirtschaftsleistung ist die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung (VGR). Ein Maß daraus ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP), und man weiß, wie viel Einkommen für Konsum oder Sparen verwendet wird: „Das nationale Transferkonto fügt die Information Alter hinzu: Wie wird Einkommen aus Arbeit oder Vermögen generiert und zwischen Altersgruppen umverteilt?“ 31

Ergebnis: Es zeigt sich eine Asymmetrie zwischen öffentlichen und privaten Transfers: Öffentliche Transfers fließen stärker von der arbeitenden (jungen) Bevölkerung zu den Alten (Pensionen, Gesundheitssystem). Private Transfers fließen hauptsächlich von Eltern zu Kindern (Kinderbetreuung, finanzielle Unterstützungen).

Das Arbeitnehmerentgelt Das Arbeitnehmerentgelt (Inland) umfasst sämtliche Geld- und Sachleistungen, die den innerhalb eines Wirtschaftsgebietes beschäftigten Arbeitnehmern aus den Arbeits- oder Dienstverhältnissen zugeflossen sind. Das folgende Bild zeigt die zeitliche Entwicklung des mittleren Arbeitnehmerentgelts gegliedert nach Bruttound Netto-Entgelt.

Der Nettobetrag liegt dabei relativ konstant bei etwa 70% des Bruttobetrages. Die tatsächliche, aus dem Nettoeinkommen resultierende, Kaufkraft wird durch die Inflation vermindert. Die Inflationsraten innerhalb der EU sind zwar derzeit niedrig, aber Österreich hat die höchste aller Inflationsraten dieser Staaten, allerdings nicht so sehr auf Grund von Preissteigerungen sondern in erster Linie auf Grund der starken Gebühren- und Tariferhöhungen.

32

Bezieht man die Inflation in Gestalt des Verbraucherpreisindex mit ein, d.h. überprüft man, ob die jährlichen Steigerungen des Nettoentgelts über oder unter der Inflationsrate liegen, zeigt sich, dass die Inflationsabgeltung zwar im Mittel ganz gut funktioniert, allerding waren die Abschlüsse seit 2010 alle negativ –d.h. unter dem Inflationsabgleich- was zusammen mit der auf das Bruttoeinkommen wirkenden kalten Progression einen realen Einkommensverlust darstellt.

Summe seit 2010: brutto +7,3 %, netto -4,2 % Fazit: Nachhaltige Zuwächse sind unrealistisch, man muss schon froh sein, wenn die Verluste gering ausfallen.

33

Steuern und Abgaben „Österreich hat eine hohe Steuer- und Abgabenbelastung- vor allem beim Faktor Arbeit. (Nebeneffekt: Diese hohen Steuern auf den Faktor Arbeit sorgen außerdem für weniger Jobs für schlecht Ausgebildete). Die kalte Progression im Steuersystem, führt dazu, dass jemand trotz Gehaltserhöhung real weniger verdient, weil er in eine höhere Steuerklasse aufsteigt. Zudem werden die Verdienstgrenzen nicht an die Inflation angepasst, was Arbeitnehmer doppelt trifft. Daraus entsteht ein Teufelskreis: Das Wachstum des verfügbaren Realeinkommens ist gering, bzw. negativ, zusätzliche Ausgaben werden erschwert wodurch das Wirtschaftwachstum gehemmt wird. 2,7 Millionen (2013) Menschen zahlen keine Einkommensteuer, aber sobald man Einkommensteuer zahlt, macht man einen Riesensprung und fängt gleich mit dem hohen Einkommensteuersatz von 36,5 % an. Die folgende Graphik liegt bezieht sich auf den Durchschnittsverdienst eines Arbeitnehmers ohne Kinder.

Noch stärker war der Anstieg der Abgabenquote (Anteil von Steuern und Sozialabgaben am BIP in Prozent) 34

Der Arbeitsmarkt Das Hauptproblem bei zu schwachem Wachstum ist die Zunahme der Arbeitslosigkeit. In Österreich gab es im Juli 14 mit 354.639 Arbeitslosen einen Rekord. Die Register-Arbeitslosenquote (= nationale Berechnung) lag bei ca. 7,6 % und wird 2015 je nach Prognose auf 8,3 bis 8,8% steigen Die folgende Tabelle zeigt die Arbeitslosenzahlen im Juni 2014 und die Veränderungen gegenüber dem Juni 2013.

Definitionen: Registerarbeitslosenquote: Bei der nationalen Berechnung der Arbeitslosenquote (ALQ) wird der Bestand arbeitsloser Personen (AL) ins Verhältnis zum Arbeitskräftepotential (= AL plus unselbständig Beschäftigte*) gesetzt. Internationale Arbeitslosenquote: Arbeitslos nach EUROSTAT (ILO) sind Personen, die 35

während der Bezugswoche nicht erwerbstätig waren, aktiv einen Arbeitsplatz suchen und sofort (innerhalb von 2 Wochen) für eine Arbeitsaufnahme verfügbar sind. Erwerbstätig nach EUROSTAT sind Personen, die in der Referenzwoche mindestens 1 Stunde gearbeitet haben. Sowie jene Personen, die zwar (wegen Krankheit, Urlaub, ...) in der Referenzwoche nicht gearbeitet haben, sonst aber erwerbstätig sind. In dieser Zahl sind also z. B. auch Selbständige und geringfügig Beschäftigte enthalten, die bei den unselbständig Beschäftigten nicht mitgerechnet werden. Die Arbeitslosenquote wird dann als Anteil der so festgestellten Arbeitslosen an allen Erwerbspersonen (Arbeitslose plus selbständig sowie unselbständig Erwerbstätige) errechnet. Aus diesen Gründen ist die internationale Arbeitslosenquote stets niedriger als die Registerarbeitslosenquote. Zu beachten ist außerdem, dass EUROSTAT die Quoten häufig im Nachhinein revidiert - die Zahlen können sich also im Laufe der Zeit ändern. Die größten Herausforderungen für die Arbeitsmarktpolitik sind die die Älteren, (die mangels Jobangeboten vermehrt zu Langzeitarbeitslosen werden) und die gering qualifizierten (darunter fällt auch ein größerer Teil an Ausländern aus Nicht-EU-Ländern.

Wirtschaftswachstum und Arbeitslosigkeit In der Volkswirtschaftslehre unbestritten ist, dass ein bestimmtes Wirtschaftswachstum notwendig ist, damit die Arbeitslosigkeit nicht zunimmt, bzw. bei Übersteigen dieses Grenzwertes abnimmt. Die in der Literatur genannten Wachstumsraten liegen dabei im Bereich von 1,0 bis 1,5%/a. Angesichts der derzeitigen Wirtschafts-Prognosen muss man daher mit einem Anstieg der Arbeitslosigkeit rechnen.

36

Sparquote und Armutsgefährdung Die Sparquote (Anteil der Ersparnis am verfügbaren Einkommen) sinkt in Österreich seit 2007 (Schätzung 2014: 5,9%). Die Armutsgefährdung steigt wobei „Jung“ (bis 17 Jahre) die Gruppe „Alt“ (ab 65 Jahre) überholt. Fazit: Einer zunehmenden Zahl von Österreichern geht das Geld aus.

37

Definition: Als armutsgefährdet gilt eine Person, die mit weniger als 60% des mittleren Einkommens (Median) der Gesamtbevölkerung auskommen muss. (Österreich derzeit: 13.084 Euro netto pro Jahr für einen Einpersonenhaushalt) Diese Einkommensgrenze wird als Armutsgefährdungsschwelle bezeichnet. Es handelt sich um eine relative Einkommensarmut. Durch eine einheitliche Anwendung dieser Definition in Europa kann das Maß der Armutsgefährdung in den einzelnen europäischen Staaten miteinander verglichen werden.

Die angedachte Steuerreform Es herrscht Einigkeit, dass Arbeit in Österreich zu hoch besteuert wird, und dass zur Entlastung der Arbeitnehmer und damit einer Erhöhung der Kaufkraft eine Reform der Lohn- und Einkommensteuer dringend benötigt wird. Die Vorschläge von ÖGB/AK und ÖAAB zeigt die folgende Abbildung:

Anmerkung: Grundsätzlich gilt: Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie Pensionistinnen und Pensionisten zahlen Lohnsteuer; Selbständige zahlen Einkommensteuer. Die Lohnsteuer unterscheidet sich von der Einkommensteuer lediglich in ihrer Erhebungsform. Der Steuertarif ist grundsätzlich gleich. Für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gibt es aber zusätzliche Absetzbeträge, besondere Steuerbefreiungen und Sonderbestimmungen für die Besteuerung bestimmter "Sonstiger Bezüge". Gegenfinanzierung Die Kosten der Steuerreform: werden je nach Modell auf etwa fünf bis sechs Milliarden Euro/Jahr veranschlagt. Wo das Geld herkommen soll ist einigermaßen unklar. Diese alles entscheidende Frage haben ÖGB und Arbeiterkammer praktischerweise an die Regierung delegiert. Einige Vorschläge des ÖGB/AK sind: Steuern auf große Vermögen + Stiftungen + Erbschaften; soll zwei Milliarden Euro/Jahr bringen. Beseitigung von Ausnahmen im Steuersystem: soll ebenfalls zwei Milliarden Euro/Jahr bringen. Dazu noch: Wirksame Maßnahmen gegen Steuerbetrug (eine Milliarde Euro/Jahr) und erhöhter Steuerrückfluss durch Konsumsteigerung (eine Milliarde Euro/Jahr) Seitens des ÖAAB habe ich nur Konsumsteigerung (Steuerrückfluss) mit einer Milliarde Euro/Jahr und Reformen im Fördersystem + Bundesstaatsreform als Refinanzierungsquellen gelesen. 38

Fazit: wir haben eine sehr hohe Steuerbelastung, aber es darf nicht vergessen werden, dass dieser Belastung auch viele staatliche Leistungen (die von vielen als selbstverständlich angesehen werden), gegenüber stehen. Eine vollständige und auch entsprechend kurzfristige (bis 2016) Gegenfinanzierung der Steuerreform halte ich für ausgeschlossen, will man also keine neuen Schulden machen, so wird eine Reduktion der Steuereinnahmen wohl zu einer entsprechenden Reduktion der staatlichen Leistungen führen (müssen).

Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit sind für die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit eines Landes entscheidend. Für beide Größen gibt es anerkannte „Messverfahren“ die zum Standardprogramm der Volkswirtschaftlehre zählen. In der EU werden die entsprechenden Ergebnisse jährlich veröffentlicht. Österreich liegt bei beiden Rankings gut, Platz 10 von 28 beim Innovationsranking und Platz 8 von 28 beim Wettbewerbsranking. Der Haken dabei ist allerdings, dass Österreich langsam abrutscht, d.h von Jahr zu Jahr schlechter abschneidet. Anders ausgedrückt: Österreich muss sich massiv anstrengen, um seine Wirtschaftskraft zu halten bzw. zu verbessern. Zitat Keuschnigg (IHS) „Ein Land mit einem der höchsten Einkommen pro Kopf muss mehr als andere in forschungsnahe Ausbildung und Grundlagenforschung investieren." Das Land müsse „selbst neue Technologien hervorbringen und darf sich nicht auf die Anwendung von Technologien beschränken, die anderswo entwickelt wurden". Als verlängerte Werkbank sei das Wohlstandsniveau jedenfalls nicht aufrecht zu erhalten. Österreich liegt im neuesten EU-Wettbewerbsbericht 2014 unter den 28 Mitgliedsländern im Gesamtranking auf Rang acht. (Finnland, Dänemark, Schweden, Niederlande, Luxenburg, Belgien Deutschland, Österreich) Das Schlusslicht ist Rumänien. Die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie Im EU Wettbewerbsbericht wird zwischen drei Gruppen von Staaten unterschieden: Staaten mit hoher und weiter zunehmender Wettbewerbsfähigkeit: Niederlande, Deutschland, Dänemark, Irland Staaten mit hoher, aber stagnierender oder leicht rückläufiger Wettbewerbsfähigkeit: Österreich, Belgien, Großbritannien, Frankreich, Italien, Luxemburg, Schweden, Finnland. Staaten mit moderater, aber auch zunehmender Wettbewerbsfähigkeit: Estland, Litauen, Spanien, Lettland, Tschechien, Ungarn, Polen, Portugal, Rumänien, Slowakei, Griechenland. Staaten mit moderater und stagnierender oder rückläufiger Wettbewerbsfähigkeit: Slowenien, Bulgarien, Kroatien, Malta und Zypern. Fazit: Die Wettbewerbsfähigkeit Österreichs nimmt – von einem hohen Niveau ausgehend, ab. In diesem Zusammenhang wird in dem EU-Bericht der Fachkräftemangel ausdrücklich als großes Problem in Österreich hervorgehoben.

39

Ein weiterer wichtiger Index ist der EU Innovationsindex, hier liegt Österreich 2014 auf Platz zehn, nachdem es seit 2010 (Platz 6) jedes Jahr um einen Platz nach hinten gerückt ist.

Quelle: http://ec.europa.eu/enterprise/policies/innovation/files/ius/ius-2014_en.pdf Quelle: http://ec.europa.eu/competition/publications/annual_report/2013/part1_de.pdf Im globalen Wettbewerb nimmt Österreich derzeit Rang 20 ein, Tendenz aber ebenfalls fallend. Die Rankings sind allerdings nicht streng vergleichbar, weil der Global Innovation Index nicht genau nach derselben Methode ermittelt wird wie die EU Rankings. Schlusslicht ist der Sudan auf Platz 143. Quelle: https://www.globalinnovationindex.org/content.aspx?page=GII-Home

40

Die Arbeitsproduktivität Die gesamtwirtschaftliche Arbeitsproduktivität dient als Messzahl für die wirtschaftliche Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit einer Volkswirtschaft bezogen auf den insgesamt geleisteten Arbeitseinsatz. In der folgenden Tabelle ist das BIP in Kaufkraftstandards (KKS) je Beschäftigten relativ zum Durchschnitt der Europäischen Union (EU27) ausgedrückt. Ist der Indexwert eines Landes größer als 100, so hat dieses Land ein BIP pro Beschäftigten über dem EU-Durchschnitt (und umgekehrt). Die zugrunde liegenden Zahlen sind in KKS ausgedrückt, einer einheitlichen Währung, die Preisniveauunterschiede zwischen Ländern ausgleicht und damit aussagekräftige BIP-Volumenvergleiche erlaubt.

http://epp.eurostat.ec.europa.eu/tgm/table.do?tab=table&init=1&plugin=1&language=de&pcode=tec00116 Laut IWF Bericht 2014 zur Jährlichen Bestandsaufnahme der wirtschaftlichen Lage (sog. Artikel IV Konsultation) ist die Produktivität pro Stunde in Österreich ist um fast 20 Prozent niedriger als in den USA, was erklärt, wieso 41

das BIP pro Kopf um 13 Prozent niedriger ist; zudem hat die Arbeitsproduktivität Mitte der 90er-Jahre aufgehört, gegenüber jener der USA aufzuholen, und ist seither weiter zurückgefallen.“ Fazit: Österreich verliert an Innovationskraft und an Arbeitsproduktivität. Eine tödliche Situation für eine Hochlohnregion, die ihre Konkurrenzfähigkeit bisher damit halten konnte, dass sie unter den Innovationsführern war. Einige sehr wesentliche Gründe noch einmal kurz zusammengefasst: Zu geringe Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen Zu geringe Wertigkeit der Informatiker und Technikerausbildung an den Universitäten Zu geringe Finanzierungsmöglichkeiten für Start-up-Unternehmen (Volumen der Wagniskapitalfinanzierung) Fehlen eines Binnenmarktes für die Telekommunikation (Die grenzüberschreitende Datenkommunikation verursacht selbst innerhalb der EU exorbitante Kommunikationskosten. Ziel ist die Schaffung eines echten Binnenmarkts für Telekommunikation durch vollständige Aufhebung der Roaming Gebühren, Verbot der Sperrung und Verschlechterung von Inhalten, Koordination der Erteilung von Frequenznutzungsrechten für drahtlose Breitbanddienste, mehr Transparenz in den Verträgen für die Kunden von Internet- und Breitbanddiensten) „kulturelle Einstellungen gegenüber dem Eingehen von Risiken“ (IWF Bericht 2014) „begrenzte zweite Chancen für jene, die Insolvenz erlitten haben“ (IWF Bericht 2014) „überschüssige Regulierung“ und hohe Verwaltungskosten für Jungunternehmen (IWF Bericht 2014)

4.

Resilienz, oder: wie belastbar sind wir im Ernstfall eigentlich?

Der Begriff „Resilienz“ (lateinisch resilire ‚zurückspringen‘, ‚abprallen‘, deutsch etwa Widerstandsfähigkeit) beschreibt die Toleranz eines Systems gegenüber Störungen. Resilienz-Management umfasst dementsprechend alle Maßnahmen mit dem Ziel, die Belastbarkeit eines Systems gegenüber äußeren Einflüssen zu stärken. Ich beschränke mich hier auf zwei Basis-Szenarien: Plötzlich auftretende Katastrophen: Beispiel Blackout bzw. Cyber Angriffe und auf eine langfristige gefährliche Entwicklung, die Gefährdung des sozialen Friedens.

Szenario 1: Blackout, Cybersicherheit, Bundesheer Blackout Ein großflächiger Ausfall der Stromversorgung (Blackout) kann, sozusagen unabsichtlich, durch technische Ursachen, oder aber absichtlich durch Cyberattacken herbeigeführt werden. Dass die Wahrscheinlichkeit eines technischen Blackouts in den letzten Jahren massiv zugenommen hat, wird unter anderem durch eine Anfang 2012 veröffentlichte Analyse der deutschen Bundesnetzagentur festgestellt: "Der hierfür notwendige Umbau des Versorgungssystems (Anm.: u. a. durch den Ausstieg aus der Atomkraft und dessen Ersatz durch erneuerbare Energiequellen) erfolgt dabei am ‚offenen Herzen‘, nämlich im Vollbetrieb und aus Netzperspektive zunehmend an seiner Grenze. Die Risiko Elemente sind in diesem Bereich vor allem die bereits bestehende hohe Netzbelastung, weiträumige Stromtransite, Verletzungen von Sicherheitsregeln, (N-1 Prinzip: fällt von N Systemen eines aus, müssen die 42

restlichen N-1 Systeme dieses ersetzen können). Veränderlichkeit von Wind und Photovoltaik Einspeisungen (immer mehr „erneuerbare“ und immer weniger regelbare Kraftwerke) Ein einstündiger Stromausfall in Wien verursacht Gesamtschaden von rund 60 Mio. Euro. Erfahrungen hat man mit Stromausfällen bis zu 24 h, da verhalten sich die Leute solidarisch. Bis 48 h sollte machbar sein. Wie wir uns verhalten, wenn das Blackout länger dauert, weiß man nicht Der zweite Fall nämlich Cyber-Angriffe auf sogenannte kritische Infrastrukturen, "die von hoher Bedeutung für das Funktionieren des Gemeinwesens sind", zählen heute zu den klassischen Bedrohungsszenarien. Ein Beispiel für einen erfolgreichen Cyberangriff findet sich 2007 in Estland, wo nach konzertierten Denial of Service-Angriffen (Denial of Service; engl. für „Dienstverweigerung“ bezeichnet in der Informationstechnik die Nichtverfügbarkeit eines Dienstes, der eigentlich verfügbar sein sollte.) Regierungs- und Verwaltungsstellen, ebenso wie die größte Bank Estlands nicht mehr erreichbar waren. Zudem wirkte sich der Angriff auf Krankenhäuser, Energieversorgungssysteme und Notrufnummern aus. Die Sicherung der Überlebensfähigkeit in derartigen Situationen hängt von vielen Faktoren ab. Vorbereitung der Bevölkerung und Stärkung der Selbsthilfefähigkeit die Bereithaltung von stromnetzunabhängigen Rundfunkempfängern (Radios), einer Notbeleuchtung, Wasserund Lebensmittelvorräten. (Eine minimale Eigenbevorratung mit den wichtigsten Gütern für zumindest ein bis zwei Wochen, stellt einen wichtigen Schlüsselfaktor bei der Bewältigung eines Blackouts dar. Kenntnisse in der Ersten Hilfe, im Umgang mit offenem Feuer, von Nothygienemaßnahmen und in der Selbstorganisation im persönlichen Umfeld. Nationales Krisenmanagement Die konkrete Vorbereitung auf –vor allem plötzlich auftretende- Schadensereignisse muss weiterhin möglichst an der Basis erfolgen, die überregionale Koordinierung bzw. auch Unterstützung und vor allem die Krisenpräventionsarbeit muss aber auf nationaler, wenn nicht sogar internationaler Ebene erfolgen. Die erfolgreiche oder nicht erfolgreiche Bewältigung auf regionaler Ebene hat auch Auswirkungen auf die Nachbarbereiche, daher kann es nicht dem regionalen Krisenmanagement überlassen werden, wie es mit diesem Thema umgeht. Die Gestaltung des jeweiligen regionalen Krisenmanagements hängt vorwiegend von den lokalen Gegebenheiten ab. So sind beispielsweise die Anforderungen im Großraum Wien mit mehr als zwei Millionen Menschen andere, als etwa im Burgenland mit weitgehend ländlichen Strukturen. Generell muss davon ausgegangen werden, dass vor allem im Großraum Wien die größten Herausforderungen zu meistern sein werden. Die Stadt Wien hat schon zahlreiche Vorbereitungen getroffen. Die große Unbekannte stellt aber die Selbsthilfefähigkeit und das Verhalten der Bevölkerung dar. Hier besteht vor allem in der Risikokommunikation noch ein massiver Nachholbedarf. Als weitere, große Herausforderung wird sich, je nach Tages- und Jahreszeit, das Verhalten der Pendler herausstellen. Ein Blackout während der Stoßzeit würde wahrscheinlich bedeuten, dass hunderttausende Pendler irgendwo im öffentlichen und privaten Verkehr stecken bleiben. Durch den Ausfall der öffentlichen Verkehrsmittel wird es unter Umständen erforderlich sein, viele Menschen vor Ort unterzubringen und zu versorgen. Dies wird wahrscheinlich nicht ohne Unterstützung der Bevölkerung möglich sein, besonders bei Extremwetterlagen, wie etwa im Winter. Die Koordination muss dabei gänzlich über sehr eingeschränkte technische Kommunikationsmöglichkeiten erfolgen. 43

Ein weiteres Problem sind Aufzüge. Die meisten haben kein Notverfahren für den Fall eines Stromausfalles. Es wird zwar vielleicht eine Kommunikation mit der Liftbetreuungsfirma möglich sein, die jedoch durch Überlastung sehr rasch zusammenbrechen wird, sollte sie nicht schon vorher aus Strommangel ausgefallen sein. Eine Notrettung durch die Feuerwehr wird sehr rasch an die Grenzen stoßen, da diese mit Sicherheit eine Vielzahl von anderen Aufgaben zu bewältigen haben wird. Darüber hinaus müsste jeder einzelne Aufzug auf eingeschlossene Personen überprüft werden. Eine de facto unlösbare Aufgabe. Vielfach müssen eingeschlossene Personen damit rechnen, dass sie ihrem Gefängnis bis zum Ende der Stromunterbrechung nicht entkommen können - eine Horrorvorstellung! Hier kann mit einer Normänderung vorgebeugt werden, indem z. B. Aufzüge in die Lage versetzt werden müssen, bei einem Stromausfall automatisch in den nächsten Stock zu fahren und die Tür zu öffnen. Eine derartige Änderung kann nur auf nationaler Ebene herbeigeführt werden. Krisenkommunikation Im Anlassfall spielt die Krisenkommunikation - die Information der Bevölkerung, aber auch der Einsatzkräfte eine wesentliche Rolle bei der Bewältigung des Schadensereignisses. Diese muss bereits vor dem Krisenfall vorbereitet und überprüft werden. Beginnend von inhaltlichen Aussagen über wer ist dafür verantwortlich und wie kommt die Nachricht zur Rundfunkstation, damit diese auch ausgesendet werden kann, wenn dies elektronisch nicht mehr möglich ist? In der ersten Phase wird sich diese Kommunikation auf den Rundfunk beschränken und auch einseitig erfolgen. Nach zumindest einer teilweisen Wiederherstellung der Stromversorgung sind viele kritische Stimmen und selbst ernannte Experten zu erwarten. Auch auf diese Situationen gilt es sich vorzubereiten, da diese einen wesentlichen Einfluss auf die Bevölkerung haben werden. Das ist ohne eine vorangegangene Risikokommunikation eine fast unlösbare Aufgabe. Die sachliche und professionelle Zusammenarbeit mit den Medien - auch bereits vor dem Eintritt der Krise wird dabei eine wichtige Rolle spielen. Deren Ignoranz wird, wie Beispiele aus der Vergangenheit zeigen, fatale Folgen nach sich ziehen. Das österreichische Bundesheer In erster Linie ist die Bekämpfung von Katastrophen Aufgabe der Feuerwehr mit den durch sie organisierten Katastrophenhilfsdiensten und der Rettungsorganisationen und ruht damit hauptsächlich auf Freiwilligenorganisationen. Da es in Österreich keine eigene Katastrophenhilfsorganisation gibt, kommt dem Österreichischen Bundesheer bei der Bewältigung einer Krise und in der Unterstützung der freiwilligen und öffentlichen Hilfsorganisationen eine ganz wichtige Rolle zu. Insbesondere, da es über personelle und materielle Ressourcen verfügt, die sonst keine andere Organisation zur Verfügung stellen kann. Aber auch hier müssen die Fähigkeiten und Anforderungen bereits im Vorfeld, gemeinsam mit den verschiedenen Organisationen, dem regionalen und nationalen Krisenmanagement, definiert und geübt werden. Hierzu sind umfassende Planungs- und Koordinierungsmaßnahmen sowohl für das interne als auch organisationsübergreifende Zusammenwirken erforderlich. Besonders zu berücksichtigen ist dabei, dass bei einem großräumigen Blackout die technische Kommunikationsfähigkeit sehr rasch zusammenbricht, bzw. nicht mehr alle relevanten Stellen erreichbar sein werden. Angesichts der aktuellen Debatte um das „Kaputtsparen“ des Bundesheeres muss klar sein, dass das Bundesheer die einzige Einrichtung ist, die Katastrophen auf überregionaler bzw. nationaler Ebene bewältigen kann (wahrscheinlich muss man bereits sagen: können sollte). 44

Szenario 2: Soziale Resilienz All die bereits oben angeführten Elemente wie sinkende (Arbeits)Realeinkommen, steigende Arbeitslosigkeit, zunehmende arm/reich Schere, zunehmende Armutsgefährdung, Benachteiligung der Jungen gegenüber den Alten (Generationenvertrag), unkontrollierte Migration bergen langfristig die Gefahr zunehmender Verteilungskämpfe d.h. einer Radikalisierung in sich. Der Umgang mit diesen Entwicklungen ist aus meiner Sicht die wichtigste Aufgabe der Politik heute und in den kommenden Jahren. Eine Rückkehr zur den hohen Einnahmen der „guten Jahre“ und damit ein „Abfedern“ von krisenhaften Entwicklungen ist nicht möglich; es geht um das best mögliche Management einer zunehmenden Knappheit. All die Probleme stehen in einem, oft sogar über die EU hinausreichenden, Zusammenhang und die Lösungen können auch nur in diesem Zusammenhang geschehen. Was es aus meiner Sicht wirklich braucht, ist die Stärkung der „Europäischen Gemeinsamkeit“, letztlich also eines Grundkonsens der Zusammengehörigkeit aufbauend auf gemeinsamen Werthaltungen. Ich habe bei meinen Tätigkeiten als Experte in Brüssel immer wieder erlebt, dass aus Deutschen, Engländern, Franzosen … (und nicht zuletzt Österreichern) im Lauf der Zeit Europäer wurden, die dann oft mehr Schwierigkeiten mit der Engstirnigkeit ihrer heimatlichen Organisationen hatten, als mit den Seltsamkeiten europäischer Behörden. Die Werthaltungen der Bevölkerung und ihre weitere Entwicklung werden durch die Politik und ihre Akteure bzw. durch die meinungsbildende Berichterstattung der Medien geformt. So entstehen dann genau die Handlungsmuster der BürgerInnen die die Zukunft des Gemeinwesens bestimmen.

Die Sinus-Milieus, oder wie ticken die ÖsterreicherInnen? Die Sinus-Milieus sind eine von dem Markt- und Sozialforschungsunternehmen Sinus Sociovision entwickelte und regelmäßig fortgeschriebene Zielgruppentypologie. (http://www.sinus-institut.de/loesungen/sinus-milieus.html) Die Zielgruppen-Segmentation erfolgt entlang zweier Dimensionen: „Soziale Lage“ (Unter-, Mittel- oder Oberschicht) und „Grundorientierung“ (grundlegende Wertorientierungen wie „Tradition“, „Modernisierung/Individualisierung“ und „Neuorientierung“). Auf diese Weise werden Gruppen gebildet, die sich auch in ihrer Lebensweise und ihren Alltagseinstellungen zu Arbeit, Familie, Freizeit oder Geld und Konsum ähneln. Sinus-Milieus werden seit Beginn der 1980er Jahre erstellt und von der Privatwirtschaft, Medienunternehmen und Werbeagenturen ebenso genutzt wie von Behörden, politischen Parteien, Gewerkschaften, Kirchen und Verbänden für das strategische Marketing, für Produktentwicklung und Kommunikation. Manche Parteien fokussieren ihre Öffentlichkeitsarbeit / Wahlwerbung präzise auf einzelne Sinusgruppen. Übrigens: Der Begriff „Sinus-Milieus“ ist vom Sinus-Institut geschützt.

45

Christliche Werte werden nur in der kleinen (6%) Gruppe der „Konservativen“ explizit angeführt. Nun ist zwar Solidarität bei größeren Katastrophen oder bei knapper werdenden Ressourcen nicht an christliche Werte allein gebunden, sondern wohl eine allgemein menschliche Grundhaltung, aber ich glaube schon, dass die Vorbereitung der Menschen auf solidarisches Verhalten in schlechter werdenden Zeiten eine zentrale Aufgabe der kirchlichen Verkündigung ist. In diesem Zusammenhang stellt sich immer wieder heraus: Wenn es eng wird in der Welt sind Familie und Freunde das natürliche Auffangnetz, alles was der Stärkung dieser „Institutionen“ dient ist gut für den Einzelnen und gut für die Gemeinschaft. Zum Abschluss die Hoffnung eines Christen: Papst Franziskus stellt der vielfach negativen Zeitdiagnose eine auf das Evangelium gegründete Idee von Freude und Neuaufbruch entgegen. Ich hoffe, dass wir alle ihm auf diesem Weg folgen und den Aufbruchsgeist des Papstes leben. Das Handlungs-Rezept für uns alle ist: „Die Initiative ergreifen, sich einbringen, begleiten, Frucht bringen.“ (Evangelii Gaudium)

46

Handout Quo Vadis, Austria.pdf

There was a problem previewing this document. Retrying... Download. Connect more apps... Try one of the apps below to open or edit this item. Handout Quo ...

4MB Sizes 2 Downloads 163 Views

Recommend Documents

Quo-Vadis-Angola-Socio-Teologias-Teo-Sociologias-1967-2012 ...
There was a problem previewing this document. Retrying... Download. Connect more apps... Try one of the apps below to open or edit this item. Quo-Vadis-Angola-Socio-Teologias-Teo-Sociologias-1967-2012-Portuguese-Edition.pdf. Quo-Vadis-Angola-Socio-Te

Quo Vadis Film Streaming Vostfr 1951_ ...
The Force Awakens (2015). Page 1 of 1. Quo Vadis Film Streaming Vostfr 1951_.MP4_____________________________.pdf. Quo Vadis Film Streaming Vostfr ...

pdf-1411\quo-vadis-habana-turquoise-a6-lined-note-from ...
pdf-1411\quo-vadis-habana-turquoise-a6-lined-note-from-quo-vadis.pdf. pdf-1411\quo-vadis-habana-turquoise-a6-lined-note-from-quo-vadis.pdf. Open. Extract.

HANDOUT
Why do you think Paul says we are light in verses 8–14? Is there something in our identity that has changed from darkness to light? Paul also asks us to “live as ...

Student Handout
A farmer wants to make the largest possible rectangular pen for his dogs. He has 60 feet of fencing. What is the largest area the pen can have? What should the ...

status quo report
EIA environmental impact assessment. EKZNW. Ezemvelo KwaZulu-Natal ...... Elevations across the District range from 530m above sea level in the south east, ...

Student Handout
However, in this problem you will use the TI-Nspire CAS to manually collect data in a spreadsheet, make a scatterplot of the data, and make observations based ...

status quo nec.pdf
albumand piledriver beer birmingham. Status quo lp records, status quo albums music discography page 6. Status quo just doin 39 it liveat birminghamnec ...

Handout def
Jos Kole & Doret de Ruyter, VU University Amsterdam ... Project of sustaining teachers' professionalism through emphasis on role of professional ideals.

Better Searches handout
box to refine your searches and get the best results. © Exact Phrase ... What you'll get: results that include the exact phrase ... link to a particular website. What to ...

CSHA Handout
Phonemic Awareness. Activities and Consultation Strategies for Advanced Code.. Advanced Code Flash. Cards.. Fluency Builders.. Reading Games.

FOSS6 handout
The company lawyers considered employee demands for a raise but they. (344 ms) didn't act until a strike seemed imminent. VP modifier for a month. (372 ms).

Better Searches handout
What to type: “one small step for man". What you'll get: results that include ... What you'll get: results with the word “phone,” as well as “cell,” “cellular,” “wireless," ...

Henryk Sienkiewicz - Quo vadis.pdf
Page 1 of 2. Stand 02/ 2000 MULTITESTER I Seite 1. RANGE MAX/MIN VoltSensor HOLD. MM 1-3. V. V. OFF. Hz A. A. °C. °F. Hz. A. MAX. 10A. FUSED.

DWP Handout Sonnaert.pptx - crissp
bi-l-da. Evans 1995. 1. Morphology. • Suppletive paradigm (Guaraní). • Regular person stem + number affix. (Quechua). • Suppletive person stem + number affix.

Handout # : Dubai
in overdrive , and not surprisingly, the speed of it all has had unintended social and political consequences. KROFT: ... Some people call it Dubai, Inc., and besides all the investments at home, it includes extensive ... Informal. an intense stat

operant handout
... changed from fixed interval to variable interval and from fixed ratio to variable ratio. Above taken from: http://chiron.valdosta.edu/whuitt/col/behsys/operant.html.

PowerPoint Handout
During the PPT activity, take notes on Romanticism from the screen so that during our class ... Romantic Period, take notes on the pieces of art and poetry.

BCGL7 handout-Final
prze-na-siadywać się. PERD-DIST-sit self. Wiland (2012): generalization about Polish aspectual prefixes: • given any two vP-external prefixes that can stack in the order X>Y, the reversed order. Y>X is ill-formed (holds without without exception)

handout-english.pdf
computerised machine, hence you should carefully read instructions regarding handling of the. answersheet and the method of marking answers. You are ...