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MiJNCHEN,

auf Kosten der Akademie.

182 1.

245

Ueber ·

Verd iinstung d urch thieris·che Haute. Voa

Samuel Thomas von Soemmerring. Vorgeleaen am

·12•.bgu'at 1820.

Die Versuche iiber die VerdUnstang rerschiedener Fliifsigkeiten durch thierische Haute, deren Resultate in den Jahren 1S09 und 1814 der kl>nigl. Akademie vorzulesen ich die Ehrc hatte*), zeigten bey ofterer Wiederholung, betrachtlicher Erweiterung und verschiedener Abwechslung, manehe neue. Erscheinungen, deren Ursa• chen zu ergrUnden, keine uriwissen~chaftlicbe Boschaftigung seyn dUrfte.

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Unser hochverdienter aeeliger College G e h 1en, welcher ge• dacbten Versuchen ganz besondere, Theilnahme und eigcnes Nachden~ Denk1chrif\en der konigl. Akademie der Wiuenacharten zu Miinc'hen,. fiir dio Jahre 1_811 uncl IS12, oder im dritten Bande Scite 273. Deigleicben im !iinften Bande, oiler fur tlie Jahre 1814. und 1815. Seite 137.

29

246 clenken schcnlue, machte mich· bereits 1814 auf den ibm bey denselben auffallenden Umstand aufmerksa~, dafs namlich ·,auf 86 Grad herunter geltommener Alkohol ( das ist Weingcist, welcher · aus 86 Theilen absoluten .A.lkohols und 14 Theilen Wassers bestebt *) gewissermaasseu. auf einen Punkt deute 1 unter \velchem derselbe, in dies en Versuchen 1 sich nic~t zu entgeistigen schiene. Zur Erforschung nod Sicherstellung dieser sonderbar schei. nenden Thatsache wurden folgende Versuche angestellt. In ein glasernes, cylinderischea Gefius, dessen Gestalt, Ho· he 1 Weite und tibrige Einricbtung, man aus der Ahbildung Nr. 2 am leichtesten, schnellsten und hestimmtesten entnimmt, that ich vor 6 Jahren (d. 10. September 1814), hey einer Temperatur der Atmospbiire von 15 Grad Reaumur, Erst ens: &6gr!digen Weingeist his zur Hohe des oberaten 1 zwischen Septbr. und 86 begriffenen Strichleins. Z we y tens: Ein Araeometer TOn der Gestalt, Grafse· nod Graduirung von 94 his 74 Graden, welches also his zu seiner Zif~ fer 86 im ~y ~ingeiste einsank. Dr itt ens: Verschlofs ich die 1\fundung mit fest anklebcn· der Rindsblase geh6rig n• ). Die•) Die Bescbreibung meinea Araeometera befindet aich sowobl in F. B. 0 s j. and c ra Abbandlung ilber daa 1'Qrtbcilhaftos_te Aufbewabren thierisc~er Hor· per in Weingei&t. Gottingen, 1794· 5, 3t, ·als im dritten Bando der Denk· ac:briften 5, 274. ••) Ebenduelbst im dritten Bartde 5. 279 Nr. 10 uod 11, und S. 291, Versuch B. 0 ')

Das ist, mit Rinds blase, welche, nachdcm sie ei~gcweicht und halb trocken geworden, fest ans Glas klcbend gebundea Yl'ird,

2A'?

·Diesen Cylinder verstebe ich onter Nr. 1 · auf d.c r Tafel*). Auf gleichc Weise ward, zum Controll-Versuche, einige Monate dar auf (d. t. Dec 1814) ~in vollig gleicher, gHlserner Cylinder, dessen genaueate .A:bbildung icb bier beyfuge, mit ·gogriidigem Weingeiste gefn.llt; mit einem von 100 his auf 80 Grad hinab graduirten Araeometer v~raehen, und ·mit gleicher Bindsblase geschlosscn. Ein Paar Jahre apiiter (d. 1. Dec. 1817) that in dies en, an• derthalb Fufs hohen, . 1& Linien weiten Cylinder, 2tgrlidigen, dasist, ~chr: , schw_:achen Weingeist, · ein von 0 his ·60 graduirtes Araeometer, und v«=r.schlofs die rrJundung gleichmafsig mit Rindsblaae. D_iesen Cylin4er veratehe ich unter Nr. 3. -,



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Dieser . noch ~icht _geendigte Versu,ch .ist . bestimmt, zu erfah· ren, wic.lange es ~la~ro wird.; b~ deT _VV eiogeiat 6o Grad erreicht. · Di~ae. drey G-lliser blieben aon!lch in meinem' Wobnzimmer ruhig ·auf einem Schranke stehen. Ein solches Einschliefsen des Araeometers, in die mit Rindsblase geschlossenen Glaser gewahrt die Bequemlichkeit, dafs man das successive, cntweder Schwacher- oder Stiirkerwerden, oder das bald mehr, bald minder Geistigs~yn des Weingeistes . beobachten kann, oboe nothig zu habcn, d.ie Blase zu ijflnen. .

!

' Anfsen auf den Gliisern notirte ich nebst der Jahreszahl, den ersten Tag eines jeden Monats, wiihrend · der Jahre tiH4, 18t5' n. e.

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I

•) Von diesem Cylinder Nr, 1 , so '"ie von dem dritteR Nr, 3, befindet aicb blo1 die Haupllacbe, namlicb die auf de!Jl G1ase von ausaen durch einen Stric·b und Zilfer notirte allmahlige Quantitate!' und QualiliU· ~ ·Verlindcrun~; de1

Wein~;eistet

auf der Tafel

dar~eatellt,

29 •

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s. w. his 1820, sowohl die jedesmalige Ahnahme per Quantitat des 'Weingeistes mit einem Strichlein, als die jedesrnalige Qualitat, d. i. den jedesmaligcn Alkoholgehalt des Weingeistes durch die Ziffer des Grades, welch en die Scale des Araeometers anzeigte. Mittelst dieser Einrichtung beobachtete ich folgende Erscheinungen: Im Ganzen vermindett sich all!'lliihlig die Quanti tat des Wein· geistes durch V erdiinstung urn des to mehr, je liioger sic dauert, jedoch nicht fortwahrend in immcr gleicher Maafse, sondern von Jabr zulahr atuffenweiae immer um so weniger, je niederer im Glase der verdUnstende VVeingeist eben wegen seiner Abnahnie ZD stehen kommt. V crgleicht man auf Nr. 1 z. B. die vom 1 ~ September 1814 his zum 1. September H\.1 5, das ist die im ersten Jahre ver· flogene Quantitiit des W eingeistes mit der im zweyten Jahre verflo· genim Quantitiit, so ist die Ahnahme im zweyten Jahre merklich geringer' alldm ersten' noch merklicher im' 'drttten, am merklich~ sten folglich vom 1. September 1819 his zum 1. September 1820, oder im sechsten Jahre. Werin diese Abnahme, wic sich auf der Tafel Nr. 1 zeigt, im ersten Jahre sechszehn Linien betrug, so betrug sie im sechstcn Jahre kaum .acht Linien. Also betrug dieAbnahme der Quantita't Weingeist im aechsten Jahre, nur die Halfte der Abnahme im ersten Jahre. Desgleichen, wenn (wie man auf Nr. 2 sieht) im Jahre 1815 die .Abnahme der Quanti tat W eingeist 14 Linien betrug, . so betrug sie im niichsten Jahre kaum 13 Linicn. Am auffallendsten aber ist die Abnahme der Quantitat des

W cingeistes im dem hohen dritten Cylinder (Nr. 5), welche im ers.t cn Jahre (1818) nn 2/~ Linien betrug, im zweytt:n (1819) kaum gegen 16 Linien crreichte.

.1~eistes

.,

..

So wie sich nun aber die Abnahme der Quantitat des Wein• . von Jahr 2;u Jahr verringert, eben so verringert sich nuch, wie

,,

249 wie naturlich, verhiiltnirsmlifsig, die .Abnahme von Monat zu Ma. nat. Am augenscbeinlichsten wird man dieses am· dritten Cylinder (Nr. 3) gewahr. Bier betrug die VerdUnstbng in einem einzigen Monatc (Dec.) dem ersten namlich desersten Jahres (181'l) so .Tiel, als ·die Verdtinstung in vollen drey Monaten (May, Junius 1 lulius) des viertcn Jabres ( 1 S2 0). · Demnach verdtinstet aus einem solchen ~ mit Blase gescblossenen, ruhig stehenden, Weingeist enthaltenden cylindrischen Gefiisse, um so weniger, je hOher dasselbe ist, oder je niederer in selbir;em der ·Weingeist allmahlig zu atehen kommt. Das namliche ba.t te ich schon in meiner ersten Abhandlung vorgemerkt•). Und doch erinnere ich mieh gelesen ~u baben, dafd a us einem Gefiifse de~to mehr oder desto Ieichter Fltifsigkeit in einer gegebenen Zeit verdUnste, je boher dasselbe sey, oder je tiefer sich in selbigem die Flnssigkeit: befinde. ·· · · "' ·:.. , .: . . ' U m .wieviel, eine dem Gewichte nach gleiche Quantit§:t ~as­ ters, schneller, als Alkohol durch eine Rindsblase, unter ubrigens gleichen Umstanden verdUnstet, zcigt folgender Versoch; In zwey gleiche Cylinder- Gliischen von 1 Zoll 3 Lin. Mundong und 1 ~ Zoll Hohe, ' welche tiber eine Unze· fafsten, that ich

d. 13· Miirz 1813·

In das eine Eine balbe Un'ze VVasser.

, In das -andere Eine halbe Unze Alkohol.

Bey de Glaser wurden mit gleicb dicker R.indsblase genau verachloaaen. Da• •) Denluchriftell, 1811 una 1812 Seite 18.

250

Den 30. April 181 '5. Das Ansehen dieser Blase Diese B1ase erschien auf dcr erschien unveriindert, our innern Flache opak und krei( cin wenig eingedrilckt. denweis; sie hlieb ziemlich eben. Von Wasser ist iiber die Vom Alkohol ist ein Drittel Halftc verflogen. nrflogen. Den 18. May vollig verflogen. Den 15. Jun. Tollig verflogen. Also 1n 65 Tagen: A1so in 93 -Tagen. Der Unter:schied betragt 28 .Tage.

..

VV as eine . allmahlig _starker

Qrfolgend~ ~"trhung

der . Bl~se durch _d en Alkohol des Weingeist~ im Ganzep beytugen mag, las· se ich filr jetzt dahin gestellt seyp. So _viel ist indessen doch gewifs, und von mir in meinen vorhcrigen Versucheo wahrgenommen worden •), dafs ein W eifs- und U.ndurchsichtigwerden der Blase, oder eine solche Gerbnog um. so starker und schliellet -erfolgt_, alrt der W eingeist an Alkohol reicher ist. Am stiirksten also uod schoellsten; wenn durcl\ eioe solche Blase absoluter Alkohol oder Schwe.. fel-Aether verdiinstet. Ueberhaupt war binnen sechs Jahren die Verdnnstung oder die Quantitats-Abnabme des Weingeistes in den Monaten Julius und Aug~st am gr
251

Denn . Wal' klSnnten aonst wohl anders-·. diesa: A-Ilga.ben bez.wecken? In meioen sehr ttockenen W ohnzimmern bier in Mnnchen deutt:t- · im . . ' Durchsc.hoitte das Saussure'schc. Haar~Hygrometer i~ den heissesten Sommcr-Mooaten auf die grofste Feuchtigkeit, in den kaltesten Vvioter-Monl,lten auf die grofste Trockeoheit. Mei.oe auf die Tempera· tor genommene R~cksicht ergiebt sich ebenfalls· filr meinen Zweck binreichend I a'Us derselben' Angabe des Jabres I Monates und Tages; deren fast stnridliche Temperatur- Veranderungen 1 b~nothigten Falles a us den von Ander en gefilbrten meteorologischen Tab ellen ent• 1 nommen werden kOnnen. Bey diesen Versucheil i$t eben das :Qequeme, dafs sie · aich in jedem bewohnten Ziminer, bey jeder Tern· peratur, Feuchtigkeit und Trockenheit der Atmosphare lei~ht wiederholen lassen 1 und weil sie sammtlich 1 wenigsteos Monate, ja ciojge derselben Jahre lange Zeit wahrten, so wechselte die Temperatur so oft, dafs es eine zu ermildende Bescbiiftigung gewcsen wii~ re, die Verschiedenbeit der Teinperator im Verbiiltniase zur Ver. dnnstung noch genauer zu notiren, nicht zu gedenk·e n, dafs · die sea ga~z ei~eae Vorrichtungen erfodert hatte. Ein etwas mehr oder etwas weniger nach Verscbiedenheit der Umstande wiirde die Hnuptreaultate dieser Versuche schwerlich hedeutend andern. Das Merkwiirdig!te in diesen Versuchen bleibt dcr oben gedachte Umst1md 1 dafs namlich Weingeist, welcher hinsicbtlich seines Alkohol-G.chaltes el)tweder von 6o . Graden auf 86 hinaufatieg1 oder von 100 Grad auf 86 herabkam, nun zum zweytenmale his zu ?3· oder 94 Grad stieg, uod nach Erreichuog dieser Hobe abermals sank 1 ja! zum dritteomale his auf 93 oder 94 stieg, uod so auch. zum drittenmale wieder auf 86 hioabsaok, uod so oft dicsen Starke- W echael wiederholte, als ea seine abnehmende Quanti tat nur ·zuliefa. Acht· •) Jabr 1814. Stiic:k 108. Srhe 1074.

252

Achtzig sechs Grad scheinen dernnach auf der einen Seite, so wie g5 his 94 auf der .andern Seite, gewisserma11sen die Granze, oder die entgegengesetzten Wende- Punkte fur den Weingeist zu bezeichnen. So wenig sich Weingeist namlicb, unter den angegeben_e o Urnstanden uber 93 his 94 Grad erhebt, eben so we~ig sinkt er un• ter 86 Grad hinab. Hater 94 erreicbt, so gebt er auf 86 herab. 1st er auf s6 herabgekornmeo, so geht er wiederum· auf .94 hinauf, um neuerdings auf 86 herab zu gehen, und sodann auch w"iederholt auf 94 hinaufzugehen. Man konnte deshalb fuglich 94 Grad den h o hen Wend e• Punkt, s6 Grad den niedern Wen depunkt benennen. Viellcicht dQ.fs Mancber hiebey an ein polares Verhiiltnifs denkt. So sa'n k ·ein von G c h 1en selbst zum Muster gcfertigter absoluter Alkohol, von 100 Grad, auf die beschriebene Art behandelt, vom Marz 1815 his zum October desselben Jahres, zu s6 Grad her~ ab, wo er sich dann wieder bis zum Januar 1816 zu gO erhob, und ich den Versuch, wegen zu geringer Quantitat aufgeben Qlufste. Einen solchen Wechsel bemerkte ich, wie die Tafel dariiber das Nahere darstellt, in Nr. 2. gegeo dreymal, ja! in Nr. 1 uber funfmal nacheinandcr. Ware der Cylinder Nt. 1 hoher als acht Zolle gewcsen, so hatte auch ein solcher W echsel unfehlbar noch ofter statt gefunden. Da der W~ingeist im Cylinder Nr. 5 our 2.1gradig ist, so sieht man auch denselben in vier Jahren ununterbrochen fortsteigen, und his jetzt scbon um 10 hundertel geistiger seyn, ohne eincn iihn• lichen W echsel zu zeigen.

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253 Es ist roir nicht bckannt, dafs lemand dieseQ auffallcnden Wechs.c}, im Starker· oder Schwacherwerden des Weingeistes, ouer in der .Vcrmehrung oder Verminderung seines Alkohol· Gehqltcs- bemerkt hiitte. Und doch solite . ich fast picht zweifclp, .dafs 'diefes auch bey starkemRtsm oder Arrak inFiifsern biswehender Fall seyn ~ufs'e~ \V o von nun ~her dieses Eintreten des Standpuriktes abhangt, oder die eigentlichc Ursache dieses gewifs merkwiirdigen Wechscls, habe ich noch nicht befriedigend et:gr.tinden k'6nnen. Man bcmcrkt inzwischen wohl, dnfs der hohe Wcndepunkt: in die Friihlings-Monate, der niedere in die Herhst-Monate fallt '*). Nahme die Quantitat des \Ve:ngeistes nicht regclmlifsig, stufcnweise, unaufhaltsa{tl und ununterbrochen ab, so konnte man~ ver.muthen, . dafs sich Wasser aue der Luft, durcJt .die . ;B.lase ..in .den .Weiogeist hineinz&ge, und ihn von 94 auf 86 1 dui~h ei~en · Beytritt von acht hundertel seines Stotfes verwiisserte. Denn, das Wasser, welches aus einem mit Rindsblase nrschlossenen Gefiifse, durch diese trockene Rindsblase gandich ver· · diinstet, zieht sich auch umgel{chrt, eben · &o gut gegenseitig durch trockene Rindsblase in das GJas hinein, wie .eirl sehr Ieicht anzu-

stellender Versuch augenscheinlich beweist. Verschliefst man niimlich recht trockenes Sal tartari in einem flachen Gliischen mit Rinds blase, so zerfliefst solphes binne~ -wenigen Tagen, mittelst. des durch die vollig trocken bleibende Rinds· blase •) lch ver-Neise bier unter1leascn auf' ale dieu!n Wahrnehmnngen und ihrer Erllliirung gewiedmcteAbhandlung: Ueber eine beaondere Eigcnacbaft de 8 w a 1 s e r h a I 1 i g en W e in g e i 1 1 c s n a c h den V e r such en do s Is, geb. R. Hitt, yon So~mmerring von D. JuliuaRitter von Yelin. 1820, 4\0,

50 ',

254 blase aus der Luft hineinge~ogenen Wassers. ........ Durch .das Wiegen des Gefiisses mit .dem Sale tartari lafst sich das in einem bestimmten Zeitraume durch die Blase hineingezogene Wasser genau scbiitzen. So zog z. B. in einem meiner Versuche Eine Unzo und 80 -t Gran ~al tartari, i.n zwey Monaten "73 Grane Wasser .durcb die Blase .aus .der Zimmer-Luft in .sich.

'\'Vii.re · ein -aolches Wasseraosichziehen -d ie Ursache, dafs -g4griidiger Weingeist auf 136 Grad heruntcr kommt, warum zcigte aich in dem dritten Cylinder {Nr• .3) hinnen Tier Jahren nichts .Uhnliches? Das ·zwischen der Blase 11na der OberfHiche .d es Wcingeistes enthaltene Gas und .dessen Verschiedenheit, je nachdem der Wcingeist . entweder auf 94 ;gestiegen, .oder auf 86 ;g esunken ist, ~erdiente wohl eine ei~;eoe, ,.erglcichende Untenuebuo-g. Bereits in meiner vorigen Abhandlung '(l) .a ufscrte jch den Wunsch, eine .aolche Untersuchung zu veraolassen. Ich kanh nicht Gmhin, der mit menschlicher Oberhaut von mir angestellten V ersuche hier .zu gedenken. Theils mit frischer . Oberbaut, '\velche man :nach aufgclegten Blasenpflaatern bebutsam abgelost batte, tbeils ·mit todter Oberhaut, -oder solcher, welche durch anfangende Verwesung von Leichen sich losgab, verscblofs icb, mit distillir~m Wasser gcfullte Gliischen, und fond, dafs diese zarte feine Decke Monate lang Wasser nicbt durchdunsten lieis, wenn dagegen durch :Rindsblase unter gleichen Umstanden eine gleiche Menge Wassers }angst vedlogen ware. Auf glcicbe Art -verhiclt sich auch Oberh11ut

•) Denkacbrii\eu von 1&14 uud 1815 5, 147 §, 11.

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Negern. Schon

Sehon i 11. H u D t e r- vcr~lich desbalh oie Oberbaut, sebr artig, mit eincm fast gHiscrnen p die menschl~cbe ·Haut vor Austrock~ nun g. schiitzcndcn Uebcrzuge. Gewifs. ist es wenigstens ,. dafs jede Stelle unseres Korpers,. wclche durch Zufall oder H.rankheit ihrer Oberhaut,. in Zoll grofsen Stncken beraubt wirq, austrocknet, und

w

pergamentartig; ersteift und. verbiirtet.

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.

.

• Die Beachtung dieser 1 sowobl im Leben als nach dem Tode Wasser nicht durchlassenden, ·durch die eben angefuhrten V ersuche bestiitigten Eigenschaft der Oberhaut,. kann denkenden Acrz.teJl zu mancher nutz.lichen Anwendung. dienen: z. B. · Wenn· bey leichten Verbrennungen, von der Oberhaut ga.bildete _BHischen bey vorsichtiger, vcrstii.ndigcr Scbonung, in eini1 gen Tag en sich verlieren, SO' geschieht dieses ll.eineswegs, wie die: Meisten zu ~lauben scbeinen,. durch Verdnnatung; der in .den- Blas. chen enthaltenen Lymphe, sondern durcb orsanische Einsaut;un~ mittclst der Saugadern. Desgleichen,. wenn Pocken-Blii'scherr scllonend, wie sic'hs ge· llort, hehandelt,. in: einigen: Tagen vertrocknen 1 so geschieht diefs. 1licht d1H"cb. Verdunstong des- in deo Bliiscben enthaltenen r ·o cken· eiters durch di6 Oberbaut hindurch,. sondern gerade umg:ckehrt, durch wahre organische Ein:aaugung~ Denn mcinen am lhankenbette gemachten,. und. eclbst durch. eig.ene bier yorliegende Priiparate zu beweisenodeo,. genauesten und zuverlafsigsten. Untersuchun~en zu Folge,. bildet der Rest de& eingesogenen Eiter& unter del" Oberhaut zwischenihrund der eigcntlichen Haut ,. ein formliches,. trockenes, ovales,. abgesondertes durchaus glattes,. lichtbraunes. Schildchen,. wel· 1 ehes dcr Gestalt oach im Rleinen ,. einer nux vomica gleicbt, und nach< von: selbst aufgesprungener· Oberhaut, in welcher 'es,. wie io ciner eisenen Uapscl,. enthalten war, iicb vollkommen glatt von der aO * Cl•

eigentliehen Haut losgiebt, und somit kcine Vertiefung, sondern viel mehr ·anfaoglich cine leichte, sich bald verziehende Erhohung zu· riicklafst. Ohne gehorige Sachkenntoifs handeln daher diejenigen, wel· che die Pocl<.enblaschen aufstechcn oder gar aufscbneiden, und den Eiter au&leeren, wodurch die unter dem Blascben .hefindliche Stelle der eigentlichen Haut entblofst und so gereizt und verletzt wird, • dafs wegen des dadurch verursachten Substanz-Verlusts wirklich Narben· Grubcbcn entstehen miissep; Jch i\bergehe mehrere ahnliche praktischen Aerzten dienli· 'Venn es ehva· an• fanglich aulfallen mocbte, dafs unsere im Leben so deutlich. Poren zeigende, sowobl Ausdunstung ~Is Einsaugung verrichtende Ober• barit nach dem Tode ilber ein Glas .mit. Wasser gesperrt, de~ DUn· sten diescs Wasscrs den W cg versperrc, so dar£ man nur bedcn· ltcn, dafs es sich bier von einer von der eigcntlichen Haut abgelos• ten, trockenen Oberhaut handclt. Betrachtet man namlich die Hohe eincr solchen Oberhaut, welche der eigentlichen Haut zugewendet gewesen, so ·crschcint sie dicht mit den fcinsten Zasercl_len, wie ein Pelz mit Haaren besetzt, wclche Zaserchen nichts anders, als die aus den Poren dar eigcntlich.en Baut herausgezogcnen Ranal• chen ausmachcn. Die Spitzchen dieser Ranalchen der Obcrhaut schlicfsen sich schon mit dem Losgehen der Haut, in der sic eingc· senkt hafteten, und trocknen in wenig Secunden zu eincm solidcn Fiidchen zusammen. Folglich cntdcckt man auch an eincr trocke· nen Oberhaut, selbst mit den starksten Ver~rofserungs·GHiscrn keine

~he Anwendungcn des gedachten Versuches.

Poren oder Locherchen. Lich•

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,Hat . man wohl die Grlinze d.er. ;FU.trorum 1 hestiromt~ Sollten nicbt: manclae-. .. . IXtehr :duw:chl~s. ' .en• .w.ns ;~o~~.:scbQJl ·' fur Auflosungh~t-?· ,dieAtmos,p I. are al~ .F;i.l.tr~lP d,u Auf.- und Ab~_teig-e:n.den·:~u betra.c: ht~n:: Hlfll~·~~ Zuverlafsig stellt eine trockene Rindsblase, oder eine andere . trocltcne thieri.sche Ba,nt unre~ deo bisher betracbteten.. Umstanden ein, der Feinheit der · aut Wasser, Wein. .und Alkq}lQl .si~h. q~lurr bcnden '\'Vasser· und Alkohol·DUnste angemessc~·es Filtrum d~r. In dieser ·Binsicht · nann t-el ic}l ffl1:Jahre t 8.14- 'u'); cine Rindsbl~se ,,eim ,~Sieb zur Scheidung wasseriger 'Iheilche.n. v.on gcistigen TheilC?ben." . .Eine Bout von elastischeJll Harze, welche um.ge~e}l.rt Alkohol, aber kein \Vasser durchlafst, ware also ein Sieb zur Abscheidung geist~ ger von wiisserigen Tbeilchen. Sonnch bcsS:fsen wit-, ··sewohl an - ~inet thierischen, als an einer aus Federharz gebild~tcn Haut, ~in Dunst·Sieb odei' Dnnst-Fil· trum zur Scheidung unseren Augen nicht · mehr wahrnehmbarer, al~o unsichtbarer Stolfe. Rindsblase scheidet ·' o'der trennt, siebt oder. filtrirt W~sser mit ZurUcklassung. des Geistes, Federharz dageg~n umgekehrt sch~idet oder trennt, siebt . oder filtrirt, Geist mit

Zuriicki~~sung

des

yv a.sser~,

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Was m.eine Art, Wein. zu_veredel~***.) b~trifft, so babe ich. seit 1814 d~s· \::erg~ngen_~ g~~p.bt, dfJ!s' J~de~-.:nahri, d:er meine t !•

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An·

•) Vermisehte Sebriftcn im neuesten Bande, herautgcgcben Yon Brice, tingen 1806.

Got·

Scite 555.

••) Denluchril\en fiinfter Band, Seite 145. §, 14•

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•••) DcnkscbTif\en der kiinigl, A.kademic der ·Wiasenschanen au Milnebcn,dief'Ur

250 weisurig befolgte, die !Ridltigkeit · derselbon "ollltommen bestlitigte. Insbesondere erhielt ich darU.ber die nngenehmsten Nachrichten aus Berlin, - Clausenburg in SiebenbUrgen, Frankfurt,. Mainz,. Neapel, St. Petersburg,. S'trafsburg und Wilrzburg; · Unter andern herichtete n1au -mtt sbgar-,. dafs: ·man- · io ·Schwab en die,se- Art • Wein zu be han· delr:i pet.eits haufig unter der Benennung ~,B la. a e 1n des Wei ri s," anwendete.

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Dieses m~ntert· mich auf,. foTgende, seitdem gemachte Erfahrungeh, -nachtragsweise behannt zu machen~ ,, )

Dafs diese Art,. den- 'Vein,. durcnS> blofse- Wegdiinstenlasaeir des Wassers, ohne alle Zuthat""),. oderirgend eine- aonstigeHiin&teley · zu verbcssern, den Namen V ere d 1u n g wirklicb nrdiene, e11hellt am

ofteni ' :

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die Jahre 1814 unit 1815. S. 137". Ina- ltalienisclie· iioersetzt mrr cinigen- von inir selbit beygefiigten: NoteJJ, von Dr~ J,: G •. A. Schoenberg. Sopra unlluovo mcto~o- u~ m~glior~re. il vi no: Napo~-~- 1816 in. _Q_uart. Detg_lcicbcn in• Eog_liachc. M. S. T&. ~ommerrlng,. A. new· metlion or improvin~; or meliowing. Winer in· Ack.cr-ma n n I' Rcpertor;,: o£ Arts. andAgriculture-~ Dec. 1816 Number. CLXltY. Volo. 'XXX.. London~ pag·•. 45~

A new Method of improvi'ng or- ~elfowing; Wi'ne~ Extracted: from the· YOn> So e·mme r.ri n g ,. im Journal of Science ami the Arts edited: at thO' Royaf lnititution: o£ Great Britain,. by W iII. Tho m,.

Ger~an. or" Mr. S. Tb.

Braude-. Published CJ..Uarferl'y,. London,. 1818. Eag .. 148 ..

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. Ei~ franr.osischer- Auszu~; YOIJV Grafi:ll' Qll' La t't e yr r It belindet aich im l\!onit~iir U~i~ersel. "f8'f8'. Nr.. f99 pag. 860.. Moyen facile d'ame'! torer lcJ vinr et autrcs: liqueurs: spiriruouses; dana. un cour' espace- de- tema ~ par le· comte de LaJteyric. Neues Journal fiir Chcmie und Pnysili. von Scliweigger~ Ileft 4.

Band 14•

S. 463.

") Mao bedarf nicht cler A. Jullien'icncn Poudres pour clarifier- les vins, wcil sich auf die ·angegebene Art, dcr Wein ohne ZuLhat von selbat hlart.

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259 10llenbarsten aus dem· sphonbekannt g.emachten und seitdem :nB wieder• holten Ve1•suche, durch den man den vorigen Weiri wieder :· erbiilt, so bald man ibm dicjenige 'Q.uantitiit -reinea, oder destilUrles :wasser heymischt, welche er beym .Verdilnsten -durch die Blase verloren hatte. Das weg3edililstete Wasser hatte ja .spnst uicbts·:dem· W~ine en_tzogen, 'Bondern ·.PUJ' «erade die grlibsten; ·erdigen ·Thei-l-e, Wein• stein, Farbestoff und andere t;cbmutzige und her be Theile, ·w.elche der Wein in 11ich :aufgelost hielt, entfernt ~nd fallen lassen. Durch diese sanfteste Entfernung 11olcher, in jedeT Hinsicht doch \iuedel zu nennenden Theile, und eben so : -;~anfte ConcentFation der. edleren 'Theile, wird der Wein denn doch ,yabrhaft ' ""eredelt! · · -· 1Jeberdiefs bat man .e s ganz · in . -seiner Gewalt, den W ein nach "Belicben -m ehr .oder weniger zu entwiissern, ~u concentrireo .und zu veredeln. Dafs diese Art, . Weio -.zu 'Veredlen, · ohne : allen VeTgleidl, Torztiglicher :seyd milsse:, · als durcbs lange ·Liegenlassen . iin Fafse, braucnt wobl iteincs IBeweises, wenn man nur deJI einzigen Umstand bedenkt, ,dafs hiedurch .d'e r Wein keine Beymischung yom Extrac• tintoffe desRolze~·terfiihrt, desse&Nachth.eil auch Hr. Dono van •) ,11ehl' :ricbt~ !belllerk~.

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'*) l>enkschrif'ten fiit 1814 Se1te

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•) The ntractive parts -ot W_ine .p robably favour \ne acid fermentation, wbicll euily takei place in -:..ea "Voyages -i n
t806. P• 227

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Annates de Chimie Tome. LIX. P•

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nar~ iibrigens . der Alkobol.. in .gehorig gegohren habendem .W eine schOn fertig, und zwar in 'ziemlich loser V erbindung mit "\TV asser und' ,vegetabiliscber Mat erie e:xistire, folglich ein Educt, he in Product desselben sey.. glaube ich gegen einige ncuere, auf fehler·haftu Yer'suehe .iaich :atftlz_e nde 7meife"l, durch eigene V crsucbe in meiner . TOr dtey Jabreu . gehalteneli Vorlesung •) :·hinlanglich bewiesen zu haben. Weder ich selbst, noch sonst Jemand spUrte jemals, dafs der·;Wein ' durch obigw; Veredkmgsart .etwas TOn seinem Gewiirzhaften odcr Geiste :eingebiifst hatto. A:endern .wufste sich der Geschi'n ack freylich, durch Entfernung des den meisten Menschen eben nicht angenehm ~cluneckenden· Weinsteins und anderer herber, scharfer

Steffe. '•

Auch 'murs ich nachtriiglich besonders bernerken, dafs man im Ganreil doch am ·besten t~nd &icberstim verfahrt 1 wenn man n i c h t die ii us s.e-r.e, sondern a 11 c mal die inner e S e it e einer Blase nach -innen oder gegen die Oberflache des 'Yeines zu wendet. Die inn ere Seite ~iner ·Blase namlich ist nicbt nur an aich lilebriger und paber besser, am :_ Gl.a.se haftend, sondern auch dichter, glatter, ebener und durcbaus gleichartiger, oder homogener. Die iiufsere Seite einer Blase dagegen wird oft durch ihre grob~n Fleiscbfaserbiindel, Fettkliimpchen und dicken Adern 1 am dicht und fest ani Glas Schliesaen ,.

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•) Eio . Auazut: .. cHI!hr V.orieanng btliodet ale& in Sehweiggers Journal f"Ur Ch~ie und l'h7ailt :i!n. XXten Ban·d e, 1817. Selte 445. S~ uigt ~ch au5ser clea von mir- d~elbs.t b-e1·eiu ongeflihrlen Her.reo: Brande, Gay-Luasac, Dooov.lfn und Vogel, auch nocb Dr. Maeculloeh, dafs Fabbroni (in dea :\'lemojreo der :F lorculiucr Altademlo) irrig mit Rue II e schlofs , dar• Alkohol . niclit eher giinzli ch 11ebildet werde, hi~ ,ich die T cmperator bia zum D.e~tillationspunkt erhiibc. Remarks on tho Art of maki ng \'\' inc, '1\'ith aug!;e&~i~.toa for tbe appli cc1tion of its priocii'lea ~r4\A~ improvement of Jomettic Winea, i..ondoJI, 1810.

261 sen so gebindert, dafs dadurch beym Austrocknen zwischen der Blase und dem Glase Kaniilchen entstehen r welche der den W ein verderbenden, atmosphiirischen Luft mehr oder. weniger freyen Zu· tritt gestatten *). Ein mit zu veredlendem VV eine gefulltcs, .~Juf di~ angegebene Art gescblossenes Glas, darf nicht an eincn s e h r feu c h ten Ort oder in einen g esc h 1o sse n en Schrank gestellt werden, weil ein Trockenbleiben der Blase das Haupterfodernifs zur leichtesten Er· reicbuug des Zwecl{es ausma-cht. u g 1u ft · ist · nicht nachtbetlig, eher forderlich. 0 fen· W ii r me schadet, -meinen sichersten Erfah· rungen zufolge, einem solchen Glase so '"enig, dafs .man cs aelbsi his in der Niihe -eines Schubes an einem geheitzten Ofen stehen las-

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sen darf. Der zu Teredelnde Wein sollte Torher gehorig _ausgegohren · haben, aonst iat daa · sl.ch entwiek..,lttde kohlen&aure G!K im S~ande,­ das Glas zu zersprengen. Nicht gehorig auagegohrner Meth spreng• te mir mit einem starken Knalle den Hals eines Zuckerglases ab, ohne die stark gespannte Blase zu zersprengen. lndessen kann ge· ringe Vorsicht solche Unfalle leicbt nrhUten. So oft man niimlich wahrnimmt, dafs cia aus dem Weine sich entwickelndes Gas die Bla•) Wenn in cler twcyten 1\eihe meinet Veraucbe (Denkscbril\en· l8ll S. 277) Nro. 4 und Seite 278, :; 0 auch in der dritten Reihe Nr. 5 und 6, 8 und 9 (ebenduelbat 5. 219.) dieaer Be111erkung r.uwider achcinen, ao mui'a ieh erinncrn, dafs ich die iiufaere Seite an dieaen Stiic:ken Rind•blase, vorgiingig vom Fette und anderen groben Unebenbeiten beaonderA aorgia:Itig gereiniget, und daclureh dcr innern Seite etwaa glcicbcnder gemacht hatte. Auf solcho unnothig milbsame Art, wird freylich der angegebene Unterschied r.wiscbell tler iiuf1ern ' und iuuern Seitc ciner troehenen Bindsblase gemindcrt, und waa den . Gebrauch r.u die sen Versucben bctrifft, auch wohl bi&weilen aufgehoben. Indcnen iat aicherer allemal sicher.

51

2.62

Blase nach aussen wolbend zu gewaltig spannt; lasse man solches durch ein mit einer feinen Nadel gestochenes Lochleio beraus, und · ver· klebe dassel be sogleich wieder mit sogenaontem' englischem Pflastcr oder GoldscbHigerhaut. Dieses Berauslassen des Glases wiederholt man erfoderlichen Falls so oft, als starke Wolbung die Blase nach aussen zu auftreibt. Eben so ist es rathsam, ebc man die Blase zum .A.bfUllen des veredelten Weines oifnet, durch die stark vertiefte Blase mittel~ eines feinen Nadelstiches atmospharische Luft in das Glas hineinzu• lassen, und dann erst die Blase ringsum abzuschoeiden. Denn be· kanntlicb dringt durcb einen grofsen, plotzlich gemacbten, Scbnitt die atmospharische Luft oft mit Heftigkeit 1 einem grofsen Gerau• sche, ja sogar mit eioem starken Rnalle ein, und triibt durch deq. Ieicht zu vermeiden gewesenen heftigen Eindrang den W ein. Auch konnte man den teredelten Wein mit einem Beber, der nicht ganz bis auf den Boden des Glasea reicht, abziehen. Gewohnlich lafst ein solcher nicht mit Vorsicht abgefiillter, yeredelter W ein, in kleioeren Flascheu Tertheilt, nach einiger Zeit noch einen Satz fallen. Ich bin nun im Stande, den im 11. §§. mciner Abhandlung versprochenen Bcricht, iiber den Erfolg des Versuchs mit vierzig Maasen rothen Roblenzer Weines abzustatten. Nachdem solcher in einer gliisernen Flasche, deren Miindung von 1 t Zoll blos eine ein• fache B.indsblase verschlofs, volle zwey Jahre in einem W ohnzim· mer ruhig gestanden hatte, fond sich, dafs hocbstens ein Paar Un· !!:en davon verdunstet seyn konnten. Der Wein war ausserst klar, und hatte nach aller Kenner·Urtheil nichts von seiner GUte verloren. Welch ein annehmbarer grofser Vortbeil, vierzig Maafs Wein in einem Gefafae, mehrcre Jahre laog, oboe die allermindeste eben so

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ao liis.tige· ala kostbare Nachfullung in jedem noch so warmen, nur nic_h t unter 4 Grad B.. halten Zim·mer unveriindert, und am En de verbessert, aufbewahren zu konoen!

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Icb selbst, eo :wie mehrere meiner Freande, haben seit sechs Jahren nicht blos mit rothem Weine (ala wora,o£ ich mich in . mei· ner Abhandlung beschrankte), sondern mit den allerverschiedensten rothen und weifsen, leichten und schweren,. teutschen, osterreicbi:. achen, ungarischen, eiebenbiirgi.achen, apanischen, italieniaclten nnd grieebischen Weinoo' die, Veredlung mit .dem bestem Erfolge unter· ~tt)en. · z. B. Ein ge-*01anlichell' ; Cyper-Wein ,. um eio Drittel ver• dunstet, glich hundertjlihr.igem Malaga, falls er ibn nicht nbertraf. Forster Rhein· W ein, von welchcm ein Drittel verdunstet war, naherte eicn in ·D·r. Bremsera.Versuchen dem. Tokayer.

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· ·· Eine A:rt '!ie man . beut zu Ta.ge i~· llii~cii~~~an~ .. den· ·w-~in ··i u . Ziege~h,~~tett - ~~fhebi,· ~iellt una ~r. .Hohhausc*) in der ~eschreibung seiner Reise nach Albanien. WasdieArt,denWeirt;·durchs Frierenlaesen zu verbes· sern betriftt, so mufs ich zu d'em im 2.0ten §. meiner AbhancUung bereits · Bemerkten noeh hinzufilgen, dafa Hr. Parkes ••), Oporto und Xeres Weio bey 2.2 Grad unter dem Eispunkte·· frieren liefs, und den ·flusai~ gebliebenen Theil derselben, fader (more vapid) als den Tbeil im Eiazustande fand. Nach unsers .. 6 eh len mii~dlich mir mitgetheilten Erfabrungen ist das Frierenlasse.n keine aonderliche Verbesserun~ der · •) J, C. Ito b b o u ae a Journe1 through Albania to Constantinople during 1809

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and 1810 second Edition, London 1813· Letter 5 p. 44 u. 91t Vergl. Seito 28& meiner Abhandlung in den Denksehriften fiir 1811 und 1812.

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Sam. Parkes On the Fner.ing of Wine im Vol, I, 1816 dea Journal of Science and thu arta edited at the royal lnttitution of Great Britain, p. 69.

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der Weine. Er wenigstens fand nichts vorzugliches, als er sich in Schlesien bey einem Hr. v.J{ or ff aufbielt, der als ein grofser Wein· Liebhaber seine Weine durchs Frieren zu nredeln suchte. Auch Hr. Ludolf"") wufste sich zurVerbcsserung der Weine, ohne den geringsten Zusats und durch sich selbst 1 nicht anders1 als durchs Frierenlassen zu helfen. Sonach bestiinde ein grosser Vortheil der Methode, den Wein mittelst einer thierischen Haut zu veredlen, vor der Methode, ibn durchs Frierenlassen zu verbessern, auch darinn, dafs ihre Anwen• dung aucb im Sommer 1 alao auch in Landern, wo der Wein nie friert; siatt find ct. Zum Schlufse will ich nut im Vorbeygeben bemerken; dafs uurch ~inc gleiche Behandlung sich auch Liqueure, Meth u~~ selbst Bier wenigstena , ~erstarkeri; ~ !wenn nich,t .v~r~esis~rn ·l~s·sen. ' , Selbst 'Zur Untersuchung thierischer Flilssigkeiten zeigt sich das animaliscbe Filtrum einer Rindsblase ungemein brauchbar, z. B. zum Beweise sowohl des physiologis~h~n Satzes : dafs das mit den 1 Speissen genossene Kochsalz den Weg deli Harnes nehme, als des . Satzes : dafs sich eine grofsere Quantitat des Kochsalzes in der Urina sanguinis, ala in dCT Urina potus befinde, braucht man nur zwey gleiche PortioneD mit Rindsblase in einem Glase zu verschiefsen, um nach einiger Zeit das genossene H.ochsalz in selbigen augen· scheinlich wilrflig wieder zu finde~. •) Die in der Medizin aiegendo Claymic, Siebentel St\i.~k. Erfurt 1749· 4tO.

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lith die Pupille ansedeutet. . 1 ,. \ ~~~it . g~a~be icL Brn. · iD.r. H-eeno'$ · Ansieht "tTiderl~ .. ~ ~a~en,· deDn meine n;Jder zeigea . iln verjUngt!t._ .. l'yla~fss~e, . was 1Hr, 1 Dr. lle~reo im naUirliehen ~tht . s~h.c;n. konnte, ei~ .. Zeicben '· da!s ibm die n~~ige 'ebo..g. ~ ·Erl"ng~~G .suter1 pb,otograp~isc:ber Portraits feijt~ 1. ~~ ,.v.on. ~~~p rkall~, ·nap d~e Re~l!l se1'~· . Niebt jeder Maler.. is~ · .cin . ~nnsd~, uod nicbt J eder, ~er farben · prip.arirt~ k.ann ~alen ~ ebeo d~sselbc gih vom Dagae~reotypi&ten. VJ;~~ , ~n ..d~ ~~ok>grapbie GotiCfl ~u leistcn, , muf~ · man Meisler im .Pr~parireo cJer Platte- seyn, sich srei{'· Lic;bt ~"' .w5blcn 1 wissen un~ geoau. seineu Ap.. parat . lLe"Q.DeJ\~ dur~ laJJge fo~esetzte P'ebqng ~omm~ man d~~ oMdlic;.P 1zu Si~h~Crem. . D.e~ g~Ubten ~~guerreo­ typis!¥!~ "fi~~ . cl~u, . eli~ .& oba.cbtoog 1der P~p~llen~rilfse eiQ ..sic:heres, ~(a ~er 1'Zeit '"'PI · Sit.z~n !logeben, so wie \J)"t~t,il. ·AA~r.~~~ . ~e,~g~!l. qe~ ;BildeJ, · r' ·· I· •· '1·· I •·i · ' I · 1. 1·1 · · r•·

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n~ 'rentrilt ductl11.·1 'a lr 1drint , ftk)ih't •1M\ p{lij1 .AU' 'llbiJI•lJI. czltiM~ au sir· Aeufts, ~ /tu . ~uw JrJ.J:Woisl'k '~ftol 9~1 ftj jidl4 e'frl'irpltiS pleihe ~u·~ maiHI!nt'l'l&« }iN,· t'iilme~ 9uoz'lj6:~ile 1 'le .tnt 'albr$· 'd~ani ·']Ue · s~.r /JiNiil' ·poaJaiehi! h · ptrmeilrl!! Ja 'ittssftr · t;~i lui seh'b!'t.. ~i biiut'A~,ilti~l/o de~~~· cdn9~ie et jf tb2dzk, . vu'en ·"«. pi9~tk ·a~« une ip'irtgle, ·illell'•.sorltt fbi jetiJe ~ 'tiai' f't~ ~i ·~~ tluirpied 1'dc 'kt~llieur! · ;: · · ·· · .. , · ; ., ··,:; ,.: "hdl ·. ~"· .'

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~IS · 'IJ;~r 9M~·~dJ.

ijtJ£ ·"soulevbtl · dii!J.1· ki v'tsiie·, 9~ s'tri'ait 1 '~ h8.t~Jok : "' Ia jiole, ne poliJ~iit, .it~e que: de. lrJUul ~,•W'y1W~ J ,t6.U t~1 oditlt8 ;}e m~n tih~a.i 1 "*me par ;m~ ·a~>'i· ~'fpei'aence 'jt.l''tilf ·pe'tfi •rt8~ 1C¥Jtil~ 'liJi~ef's~·)JI ~·r'fJrJmMr4'M j#. ~inplis · d'e\2~ · u)tt lpal~'iili flo~}' V,ue •j'w r ~~~/U4fi~IJ~ avec ZU1 morcldlli dl · i;e~~ ·WIDultilie,'"i!f ,f'JJa~f'pto~t~· Jon;,. de 'i'espdt itk flin, je· ~~~~· celf'J ~~~'fo.tJe.'IJdtM~rJ/1' s'erifoncer peu peu, et l cau 9"'' ttait (tJJi.l'bllil - ) 11uer de mime et laisser du vuide dans le ()oisseau ••• " ,,.•.• En,. rtfllUhUsant,je peusai Ia Pts.sie-pourrolt hlen. lire plus permiDJJ/e 4 I eau pzu:e qu'a /'esprit de Pill: en cas 9ue ce/4. ftU·;'• il · ttait tout sr'ntple t;ue la Ptssle toucMe tl'un c8te par de feau, eJ de femtre par I esprit de 11in, lals~Sa pMser pri/irah/ement Ia prerru·;,., de ces deu.z li9ueurs, si lune et fardre se dispul.aient /e pass~e. L'erperience me fo Poir 9ue j'a11ais tust: !Jien devint." 1

~·,n . ; P,~r 1f'liff~ig~a~¥Jr· . · 1·o, ;'l,

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A. Bellani, dem wir diesen Nachweis verdani.en, hat in Majocchi's Annali di Fisico ~tc. YoL X p,' 276 die bettlgljche S«elle aus der Histoire de facatl rb.r. des Sciences, Anne'e 1748, P: 101 ( Parf,s 17 52~ mitgetbeilt, die wir bier buchstiblic:T~ 'fricde~ · geb~o wollc~:

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.,' l~ .· .ticbe~ .4~~:·, .*~tduk1li:~K :,~r D'if/~ion·.' t~opf: •j ".Iii • Iii

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