AeroRevue Le magazine suisse de l’aéronautique
Meetings 2015 en mots et en images
AeroRevue 9/ 2015
Heures étoilées et moteurs en étoile
No 9/2015 Fr. 7.50
FLI EGE SE LB E R !
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Inhalt Facts 6 8 9
Schänis/Birrfeld Zwei Flugplätze, zwei Jubiläen BAZL Gebührenerhöhungen geplant Ballon Internationale Alpine Ballonwoche Flims
Sports 11 Modellflug F3A-Weltmeisterschaft 12 Segelkunstflug-Weltmeisterschaft Gold, Silber und Bronze für die Schweiz 13 Fallschirmsport 15. Schweizer Freefly-Festival
Safety 16 Wirbelschleppen – die unsichtbare Gefahr Unfall einer Robin DR 400/180 Traînes tourbillonnaires – le danger invisible Accident d’un Robin DR 400/180
Cover Story 22 Meetings 2015 Dittingen, Sitterdorf, Ambri
32 Interview Martin Inäbnit, CEO SkyWork Airlines 34 Parlamentswahlen 2015 Wer soll die Interessen der Luftfahrt vertreten? Élections parlementaires 2015 Qui représentera les intérêts de l’aviation 38 Reportage Rampchecks bei Linienmaschinen 40 Ultraleichtflugzeuge Die Piste für elektrische Ultraleichtflugzeuge ist frei
Aero-Club 44 JULA 2015 Die Erfolgsgeschichte geht weiter 46 Helikopter 15. World Helicopter Championships (WHC) in Polen 47 Modellflugverband Modellflugzeugbaukurs der MG Gauset 48 Segelflug-Bulletin Fluglehrerkurs Amlikon 50 MFVS Präzisionsflug-Schweizermeisterschaft 2015 52 SBAV Stefan Zeberli erneut HeissluftballonEuropameister
18 Flugplatz Beromünster HellaHerb 2015 20 Emile Dewoitine Erstes Trainingsflugzeug der Luftwaffe in Ganzmetall-Bauweise 26 BAZL/OFAC General Aviation Road Map 28 Geschichte Legendäres STOL-Flugzeug Dornier Do 27 Histoire Le Dornier Do 27, l’avion STOL légendaire
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32 Interview Im
Rubriken
Stories 03 15 58 58
18 Fallschirmsport 148 Fallschirmspringer, 125 Absetzflüge und über 1500 Absprünge am diesjährigen HellaHerb auf dem Flugplatz Beromünster.
Editorial Aerofax Touchdown Impressum
Titelbild Seltene Formation: Zwei Dewoitine D.26 am 22. August über Dittingen. Bild: Roger Schneider
Gespräch mit Martin Inäbnit, CEO von SkyWork Airlines. Interview Martin Inäbnit, CEO de SkyWork Airlines.
EDITORIAL Liebe Leserinnen und Leser
Jürg Wyss Chefredaktor AeroRevue
Dieser Sommer war in der Tat bemerkenswert. Bestes Flugwetter mit warmen Temperaturen sorgte für einen intensiven Flugverkehr im unkontrollierten Luftraum – aber leider auch unerlaubterweise im kontrollierten. Einzelne Luftraumverletzungen führten zu hitzigen Diskussionen, ausgetragen über Medien, welche nicht eben mit Sachverstand zur Erhellung der Umstände beitragen konnten. So wurde der Eindruck erweckt, als ob der Luftraum über Zürich ein wahrer Pfuhl sei, in dem sich Krethi und Plethi tummle und mit riskantem Verhalten die Sicherheit der Zivilluftfahrt gefährde. Um deutlich zu werden: Im kontrollierten Luftraum hat kein Pilot ohne Kontakt mit der Flugverkehrsleitung etwas zu suchen. Und wer dies trotzdem tut, hat in der dritten Dimension nichts verloren. Es vermag nicht zu überraschen, dass just aus Flugsicherungskreisen düstere Kollisionszenarien heraufbeschworen werden; eigene Erfahrungen sitzen wohl noch immer tief. Die Lösung des Problems von Luftraumverletzungen liegt aber nicht in öffentlicher Hetze, sondern in einer gründlichen Ausbildung, regelmässiger Weiterbildung, sorgfältiger und disziplinierter Flugvorbereitung und regelmässigem Training der Luftfahrzeugführer. Und in einer Flugsicherung, welche VFR-Piloten auf ihren Flügen begleitet und unterstützt, statt sie an den Pranger zu stellen. Grossartige Veranstaltungen lockten landesweit einmal mehr Tausende von Flugbegeisterten auf die Flugplätze. Bilder dazu finden Sie in der aktuellen Ausgabe. Worüber aber mit Abstand am meisten berichtet wurde, war die folgenschwere, tragische Berührung zweier Leichtflugzeuge anlässlich einer Formationsflugdarbietung an den Dittinger Flugtagen. Das hochengagierte und erfahrene OK der Flugtage sah sich plötzlich mit dem worst case konfrontiert. Angesichts der Tragweite hat es die Bewältigung dieses Unfalls gut gemeistert. Und der Vorfall zeigte auf, dass der Grat zwischen Beifall und Betroffenheit schmal, sehr schmal sein kann. Risiken, auch im übrigen Leben, liessen sich wohl nur mit Verboten eliminieren – verbunden mit massiver Beschneidung der Freiheiten. Doch Freiheit bedeutet immer auch Risiko. Diese Tatsache zu akzeptieren ist – gegenüber immer neuen Restriktionen – möglicherweise der heilsamere Ansatz.
Chères lectrices, chers lecteurs, Cet été fut tout à fait remarquable. Une excellente météo de vol nous gratifiant de chaudes températures a suscité une circulation aérienne intense dans l’espace aérien non contrôlé – mais malheureusement aussi de manière illicite dans l’espace contrôlé. Quelques violations d’espace aérien ont conduit à de bouillantes discussions, rapportées par les médias, qui n’ont pas précisément contribué à éclaircir objectivement les états de fait, faute de compétences. L’impression a ainsi été donnée que l’espace aérien au-dessus de Zurich serait un véritable cloaque dans lequel se vautreraient des citoyens lambda menaçant la sécurité de l’aviation civile par un comportement risqué. Soyons clairs: un pilote sans contact avec le contrôle de la circulation aérienne n’a rien à chercher dans l’espace aérien contrôlé. Et celui qui le fait tout de même n’aura rien perdu pour attendre dans la troisième dimension. Rien d’étonnant que les cercles de la sécurité aérienne précisément dénoncent de sombres scénarios de collisions; les propres expériences faites sont encore profondément ancrées dans les esprits. La solution au problème des violations de l’espace aérien ne repose toutefois pas dans la diffamation publique, mais bien dans une formation rigoureuse, un perfectionnement régulier, une préparation soignée et disciplinée du vol et l’entraînement constant des conducteurs d’aéronefs. Et bien entendu dans un service de sécurité aérienne encadrant les pilotes VFR dans leurs vols et les soutenant, au lieu de les clouer au pilori. Dans tout le pays, de magnifiques manifestations ont drainé une fois de plus des milliers de passionnés de vol vers les aérodromes. Vous en trouverez des images dans la présente édition. La collision tragique et lourde de conséquences de deux avions légers lors d’une démonstration de vol en formation lors des Journées aéronautiques de Dittingen a fait la une des médias. Le CO des Journées aéronautiques, hautement engagé et expérimenté, a subitement été confronté avec le pire des scénarios. Bien sûr, comme dans la vie ordinaire, tout risque ne pourrait être éliminé que par des interdits, avec une limitation massive des libertés. La liberté pourtant comportera toujours des risques. Par rapport à de nouvelles restrictions continuelles, accepter cette évidence serait peut-être une approche plus salutaire.
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NEU
Bild: SAT
Facts
Der weltweit erste EASA-zertifizierte Simulator der neuesten Boeing 777-300ER-Version steht bei Swiss Aviation Training für die Pilotenumschulung bereit. | Le premier simulateur au monde certifié EASA de la plus récente version du Boeing 777-300ER est disponible auprès de Swiss Aviation Training pour la reconversion des pilotes.
Umschulung der künftigen B777-Piloten kann beginnen Swiss Aviation Training Der neue Boeing B777-Simulator wurde eingeweiht Die DC-6 war die erste Maschine der damaligen Swissair, von der für das Pilotentraining ein Simulator eingesetzt wurde. 62 Jahre später, am 18. August 2015, wurde der neue B777-Simulator eingeweiht. Entstanden ist er durch einen anspruchsvollen Umbau eines Airbus-Simulators. Hersteller von Simulatoren hielten es kaum für möglich, was Swiss Aviation Training (SAT), zusammen mit Teams von CAE (Hersteller und globaler Simulationsanbieter), Boeing und Swiss innerhalb von vier Monaten geschafft haben. Denn mit dem Umbau eines Airbus- zu einem Boeing-Simulator schlug SAT nach eigenen Aussagen «einen zwar mutigen, aber innovativen und neuen Weg ein». Dies auch deshalb, weil der Simulator vor dem Bau des Masterflugzeugs konzipiert, geplant und gebaut werden musste, noch ohne Kenntnisse der Konfiguration des Flugzeugs. «Heute wissen wir, dass die Konfiguration des Simulators zu 99,9 Prozent der Boeing 777-300ER entspricht, welche die Swiss nächstes Jahr erhalten wird», so David Birrer, COO von SAT. «Die üblicherweise notwendige Differenzschulung zum Trainieren der Unterschiede von Flugzeug und Simulator entfällt dadurch.»
Äusserst realitätsnahes Sichtsystem Nebst der Möglichkeit einer Simulation der automatisierten Kommunikation zwischen dem Flugzeug mit der Flugverkehrs- und Bodenleitstelle, ist neu das «iBag» eingebunden, welches eine Weiterentwicklung des EFB (Electronic Flight Bag) auf Basis eines iPads darstellt. Das
«iBag» dient zur erleichterten, papierlosen Informationsverwaltung und ersetzt sozusagen den Crew-Koffer einer Pilotin/eines Piloten. Das Sichtsystem (Visual) ist mit der aktuellsten Technologie (Tropos 6000 XR) ausgestattet und ermöglicht mit seinen integrierten, hochauflösenden Satellitenbildern ein äusserst realitätsnahes Training.
220 Pilotenumschulungen bis 2018 Diejenigen Piloten, welche im September mit dem elf Wochen dauernden Umschulungskurs auf die B777 beginnen, kommen von den Typen Avro Jumbolino, A320, A330 und A340. «Zuerst wurden 20 Instruktoren bei der Austrian Airlines ausgebildet», sagt Ola Hansson, Flottenchef B777 bei Swiss. «Sie werden unsere künftigen B777-Piloten ausbilden.» Cheffluglehrer B777 ist Urs Baltisberger. Jeden Monat wird nun ein Kurs mit je zwölf Piloten starten, sodass bis zur Inbetriebnahme der ersten sechs B777 im nächsten Jahr gegen 150 Piloten bereit sein werden. Geplant ist, bis 2018 für alle neun bestellten B777 insgesamt 220 Piloten umzuschulen. Die Piloten konnten sich bewerben. Die Auswahl in Bezug auf die Senioritäten und altersmässige Durchmischung für Captains und Copiloten sei anspruchsvoll gewesen; die Zahl der Bewerbungen habe den Bedarf bei weitem übertroffen. «B777 und Langstrecke zu fliegen ist attraktiv und spannend. Zudem stellt die Maschine eine Abwechslung zur Airbus-Welt dar», bilanzierte David Birrer. Jürg Wyss www.swiss-aviation-training.com
Bilder: Jürg Wyss
Links: SAT-CEO Marcel Witzig überreicht symbolisch den neuen B777-Simulator an Swiss-COO Rainer Hiltebrand. Mitte: Der neue Simulator erstrahlt im Licht farbiger Scheinwerfer. Rechts: SAT-COO David Birrer. | A gauche: Marcel Witzig, SAT-CEO, remet symboliquement le nouveau simulateur B777 à Rainer Hiltebrand, Swiss-COO. Au centre: Le nouveau simulateur dans le feu de couleurs des projecteurs. A droite: SAT-COO David Birrer. AeroRevue 9/2015 | 5
Facts
«Danke für 50 schöne Fliegerjahre» Segelflugplatz Schänis Jubiläumsfest am Nationalfeiertag Mit einer Modellflug-Demonstration, der Flugzeugtaufe ihres neusten, eigenstartfähigen Doppelsitzers, einer Ausstellung des modernen Flugzeug-Parkes und einem gediegenen Festakt feierten die Segelflieger am 1. August das 50-Jahre-Jubiläum seit Gründung des Flugplatzes Schänis. Höhepunkt der Jubiläumsfeier bildete die Ansprache von Ruedi Stüssi. Als Gründer und während Jahrzehnten treibende Kraft für den Bau und die Entwicklung des Schweizer SegelflugZentrums konnte er auf verschiedene Episoden aus den turbulenten Gründungsjahren zurückblicken. In diesem Zusammenhang erwähnte er auch das seit 50 Jahren währende, einvernehmliche Zusammenleben mit Einwohnern und Behörden der Standortgemeinde und den der Fliegerei bis heute wohlwollend gesinnten Nachbarn. Der heute über 80-jährige und mit der Geschichte des Segelflugplatzes eng verbundene Stüssi fasste seinen Rückblick auf ein langes Fliegerleben, in dem der Segelflugplatz Schänis immer eine zentrale Rolle spielte, mit folgenden bewegenden Worten treffend zusammen: «Danke für 50 schöne Fliegerjahre.» Damit sprach er allen anwesenden Segelfliegern aus dem Herzen.
Während Jahrzehnten gegenseitig gepflegte Beziehung Auch aus der Ansprache des Schänner Gemeindeammanns Herbert Küng war zu spüren, dass die Beziehungen zum Segelflugplatz Schänis bis heute beidseitig gepflegt werden. Einerseits durch die Toleranz der Bevölkerung einem «nicht immer ganz lautlosen Hobby» gegenüber, anderseits durch das Entgegenkommen der Segelflieger bei der Nutzung ihrer Infrastruktur für die 1.-August-Feiern und die regelmässig angebotenen Flüge für die Schänner Senioren des Altersheims. Herbert Küng, der kurz zuvor noch als Taufpate für das neuste Schänner Segelflugzeug, einen eigenstartfähigen Arcus M, amtete und einen kurzen Rundflug genoss, drückte in seiner Rede auch aus, dass die Gemeinde die Anstrengungen der Segelflieger und die Rücksichtnahme bei der Gestaltung des Flugbetriebes sowie die sicht- und hörbaren technischen Anstrengungen zur Reduktion der Emissionen schätze.
Das Jubiläumsbuch – ein «geschriebenes Denkmal» Rechtzeitig zum Anlass erschien ein von Dr. Hans Reis akribisch recherchiertes und von Grafiker Georges Beck professionell gestaltetes, umfangreiches Jubiläumsbuch. Es enthält auf 100 Seiten zahllose Fotos und Ereignisse, die es ermöglichen, die Bedeutung des nur dank grosser finanzieller und persönlicher Anstrengungen von Bund, Kanton Zürich und zahlreichen Privatpersonen entstandenen und heute grössten Schweizer Segelflugzentrums für seine jetzigen Nutzer überhaupt einzuordnen und zu verstehen. Ohne dieses Buch wären zahlreiche Details aus dem bewegten Lebenslauf des 50-jährigen Segelflugplatzes wohl für immer verschwunden.
Überleben dank Fronarbeit Verwaltungsratspräsident Walter Almer schilderte in seiner Ansprache, wie es möglich ist, mit dem Segelflugplatz Schänis betrieblich zu überleben – nämlich durch möglichst häufige fliegerische Nutzung im Sinne seines Bestimmungszwecks «Segelfliegen», aber auch als Zentrum für Hunderte von Gästen aus dem In- und Ausland. Er dankte auch den Segelfliegern für ihren Einsatz in Fronarbeit – bis heute die tragende Säule des wirtschaftlichen Überlebens. Martin Karrer beleuchtete als langjähriger Verwaltungsratspräsident den Umstand, der die Schänner Segelflieger seit ihrer Gründungszeit in Dübendorf, Dällikon und heute in der Linthebene ständig begleitet – und die Ursache für den heutigen Standort ist. Gemeint ist der Luftraumbedarf des Flughafens Kloten. Der ständig wachsende Bedarf an kontrolliertem Luftraum sorgt denn auch bis heute für Sorgenfalten bei den Segelfliegern. Diese brauchen für ihre Tätigkeit frei nutzbaren Luftraum, ein immer knapper werdendes Gut. Den würdigen Schlusspunkt der Jubiläumsfeier setzten ein beleuchteter, von Feuerwerk und Musik begleiteter, stimmungsvoller Segel-Kunstflug in der Abenddämmerung sowie das zünftige Feuerwerk von OK-Präsident Peter Bregg. Ernst Willi www.schaenis-soaring.ch
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Bild: zvg
Flugplatz Schänis aus der Vogelperspektive. | L’aérodrome de Schänis vu du ciel.
Facts
Bild: Urs Brühlmeier
Erfolgreiche Schweizer Luftsportler
Früh übt sich, wer einmal Pilot werden will. | La valeur n’attend pas le nombre des années pour devenir pilote.
Mit 75 Jahren in bester Verfassung Flugplatz Birr feld Jubiläumsfeier der Fliegerschule Birrfeld Unzähligen Menschen hat die Fliegerschule Birrfeld (FSB) in den vergangenen 75 Jahren dabei geholfen, ihren Traum vom Fliegen wahr werden zu lassen. Anlass genug, dieses Jubiläum mit einem Tag der offenen Tür zu feiern. Acht verschiedene Fluggruppen hatten 1940 die Grundausbildung zusammengelegt und verfügten vorerst über drei Zöglinge, zwei Autowinden und mit Willy Kistner über den ersten Cheffluglehrer. Heute ist die FSB ein KMU mit 40 Voll- und Teilzeitstellen,
drei vollamtlichen Fluglehrern und 25 Flugzeugen. Eindrückliche und teilweise seltene Ausstellungsstücke konnten am Jubiläumswochenende vom 21./22.August von den zahlreichen Besuchern auf einem Rundgang aus der Nähe bewundert werden. Manches Cockpit stand sogar für eine Sitzprobe zur Verfügung, was vor allem von den jüngeren Besuchern rege genutzt wurde. Urs Brühlmeier www.birrfeld.ch
Schweizer Team gewinnt Gordon Bennett-Cup 2015 Gleich drei Schweizer Gasballon-Teams waren am 59th Coupe Aéronautique Gordon Bennett im französischen Pau am Start. Eines davon – SUI 1 mit den Piloten Kurt Frieden/Pascal Witprächtiger – hat den Wettbewerb mit einer zurückgelegten Distanz von über 2080 Kilometern schliesslich auch gewonnen; notabene bereits zum zweiten Mal nach 2010. Team SUI 2 (Nicolas Tieche/Laurent Sciboz) landete nach einer spannenden Fahrt auf dem hervorragenden dritten Platz. Das dritte Schweizer Team mit Walter Gschwendtner/Ernst Tschuppert erreichte Platz 11 bei 16 gestarteten Teams. Der Gordon-Bennett-Cup ist die älteste jährlich stattfindende internationale Ballonsportveranstaltung für Gasballone. Es siegt das Team, das bei seiner Landung die größte Entfernung zum Startpunkt erreicht hat. Lesen Sie den ausführlichen Bericht in der nächsten Ausgabe der AeroRevue. Bronze für Swiss Jet-Scale Team An den Jet World Masters 2015 in Leutkirch (D) hat die Schweiz in der Team-Wertung der 20 Kilogramm-Klasse die Bronze-Medaille gewonnen; hinter Deutschland und Russland. Die starke Leistung der jungen Schweizer Mannschaft kam mit dem vierten Rang von Pascal Thoma und dem fünften Rang von Adrian Senn (beide mit Hawker Hunter Mk 58) sowie Rang neun von Andreas Schär (Aero L-39 C Albatros) zustande. Raimund Wehrle belegte den zehnten Platz mit seiner F-16 A. Somit sind alle Schweizer Piloten der 20 KilogrammKlasse in den Top Ten klassiert. Roger Thoma belegt in der 13,5 Kilogramm-Klasse den 13. Rang. Insgesamt 32 Piloten nahmen in der 20 Kilogramm-Klasse teil; 22 Konkurrenten waren in der 13,5 Kilogramm-Klasse am Start.
Dominique Gisin neue Präsidentin des Vereins Pro Flugplatz Kägiswil
Bild: zvg
Kägiswil Die ehemalige Skirennfahrerin Dominique Gisin ist neue Präsidentin des Vereins Pro Flugplatz Kägiswil. Die Privatpilotin ist seit mehreren Jahren Mitglied der Motorfluggruppe Sarnen-Kägiswil und löst den bisherigen Präsidenten Ruedi Waser ab. Der Verein Pro Flugplatz Kägiswil wurde 2012 im Zusammenhang mit der geplanten Stilllegung des Flugplatzes Kägiswil gegründet, welche jedoch von den Stimmberechtigten von Obwalden im März 2013 abgelehnt wurde. Der Verein Pro Flugplatz Kägiswil setzt sich heute für ein einvernehmliches Nebeneinander der verschiedenen in Kägiswil vertretenen Fliegergruppen und der Bevölkerung Obwaldens ein. pd www.proflugplatzkaegiswil.ch AeroRevue 9/2015 | 7
Facts
Erfolgreicher Saisonabschluss der Wasserflieger Längst ist Brunnen, am Vierwaldstättersee gelegen, nicht mehr nur für die heftigen Föhnstürme bekannt. Am Wochenende vom 21. bis 23. August ist die Ortschaft für eine kurze Zeit zum Mekka der Wassersportler mutiert. Einerseits fanden die Weltmeisterschaft der Tempest-Segelbootsklasse und weitere Regatten statt, zum andern wurden unter dem Motto «Erlebniswelt Wassersport» die Wasserflieger durch den Verein Zentralschweizer Windweek eingeladen. Neben diversen wassersportlichen Attraktionen für Jung und Alt standen die Wasserflugzeuge im Mittelpunkt. Das Wetter zeigte sich von der besten Seite. Auch die Piloten waren angetan von der herrlichen Bergkulisse und dem See. So ist es nicht verwunderlich, dass die Flugbegeisterten für einen Mitflug Schlange standen. Sieben Wasserflugzeuge – drei Savannah aus Frankreich und Italien, drei Piper Cub, darunter auch die neu zertifizierte Maschine HB-ORK mit dem 180-PS-Motor, sowie die zweimotorige UC-1 Twin Bee – standen im Dauereinsatz. Der Föhneinbruch am Sonntag veranlasste die Piloten, frühzeitig nach Hause zu fliegen. Tina Steiner www.seaplanes.ch
Um bis mehrere hundert Prozent höhere Gebühren BAZL Geplante Gebührenerhöhungen per 1. Januar 2016 stossen auf Ablehnung Das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) plant per 1. Januar 2016 eine Anpassung der Gebührenverordnung. Die vorgesehenen Gebührenerhöhungen stossen in Aviatikkreisen auf Empörung. In dem im Juli den aviatischen Verbänden und der Industrie zur «Vernehmlassung» zugestellten Schreiben, notabene nur in französischer Sprache gehalten, spricht das BAZL von einer «Modification». Konkreter wird das Amt in den Erläuterungen zu den Änderungen: «Die Verordnung der Gebühren des BAZL (GebV-BAZL) wird an die neuen Regelungen und die neue Terminologie der erneuerten EU-Regeln angepasst. Dies wird hauptsächlich Lizenzen des Flugpersonals sowie Zertifikate und Betriebsbewilligungen von Luftfahrtunternehmen betreffen. Zudem werden die Gebührenmodelle der Aeromedical Centers sowie der Fliegerärzte (AEMs) angepasst», heisst es etwa. Gleichzeitig stellt das BAZL in Abrede, dass die Gebührenerhöhungen den Kostendeckungsgrad erhöhen sollen: «Mit der Revision werden verschiedene Maximalsätze für Gebühren angehoben. Diese Änderung bezieht sich hauptsächlich auf ein Urteil des Bundesverwaltungsgerichts: Damit
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wird den erhöhten Anforderungen des EU-Rechts Rechnung getragen. Eine Erhöhung des Kostendeckungsgrades des BAZL wird damit nicht angestrebt.» Dieser betrage aktuell rund 16 % und werde sich mit der neuen Verordnung nicht spürbar verändern. Das BAZL negiert in der Erläuterung, dass durch die Gebührenerhöhung eine zusätzliche Belastung der Luftfahrtbranche entstehe. Nimmt man indes die Anpassungen in der «modifizierten» Gebührenverordnung des Amtes genauer unter die Lupe, zeigt sich das wahre Ausmass der Erhöhungen. So sollen einzelne Maximalgebühren um mehrere hundert Prozent angehoben werden, gleichzeitig finden auch zahlreiche neue Gebühren Eingang in die Verordnung. Bei wenigen Positionen sind auch Gebührensenkungen vorgesehen. Der Aero-Club der Schweiz hat einen detaillierten Vergleich der neuen Gebühren zur heute gültigen Verordnung erstellt und lehnt in seiner differenzierten Stellungnahme die geplante Gebührenerhöhung mit aller Deutlichkeit ab. Unter den Aviatikverbänden herrscht diesbezüglich Einigkeit. wy www.aeroclub.ch
Bilder: Tina Steiner
Seaplanes Erstes Wasserflugzeugtreffen in Brunnen
Facts Kristallklare, geheimnisvolle Bergseen, schroffe Schluchten, Bergwälder, Felswände und natürlich die majestätischen Alpen. Bereits zum 42. Mal findet vor dieser faszinierenden Kulisse die Internationale Alpine Ballonwoche in Flims statt. Die teilnehmenden Ballonpiloten aus der Schweiz und dem Ausland sind vom 26. September bis und mit 4. Oktober auf Pikett, um bei günstigen Wind- und Wetterlagen ab der Ballonwiese in Flims mit ihren bunten Heissluftballonen zu starten. Je nach Ballongrösse dürfen zwei bis vier Gäste in den Ballonkorb steigen, um einen Stehplatz in der Loge am Himmel einzunehmen. Gleich nach dem Start beginnt die Vorstellung: Die Kulisse bietet eine fantastische Aussicht auf ein 360-Grad-Panorama. An diesem Platz weit oben am Himmel und mitten in der freien Natur wird der Verlauf der Reise ausschliesslich durch die Auswahl der höhenabhängig herrschenden Windrichtungen und -geschwindigkeiten bestimmt. So bleibt der Landeort, trotz den ausgezeichneten Prognosen der Meteorologen und dem Geschick des Piloten, den Ballon im Einklang mit dem Wind zu steuern, bis zum Ende der Ballonfahrt ein Geheimnis der Natur.
360 Grad Survelva-Panorama Ballonfahrt 42. Internationale Alpine Ballonwoche Flims
Die 1974 erstmals durchgeführte Ballonwoche Flims ist die älteste alpine Heissluftballonveranstaltung. Der Ballonclub Flims, Organisator dieser Veranstaltung, ist für einen gemütlichen Festbetrieb auf der Ballonwiese bekannt. Mitten im Dorf – der Startplatz befindet sich auf der Ballonwiese in Flims Unterwaldhaus – können die Vorbereitungen und Starts der Heissluftballone aus nächster Nähe miterlebt werden. Neben den Fahrten finden diverse weitere Programmpunkte statt. Auch für Unterhaltung ist gesorgt. Am Mittwochnachmittag beherrschen die Kinder bei Spiel und Sport das Festgelände. Traditionsgemäss wird der Mittwochabend mit einem farbenfrohen Ballonglühen nach dem Gourmet-Dinner beendet. Der Besuch dieser in der Bevölkerung tief verwurzelten, beliebten und familiären Ballonwoche ist ein lohnenswertes Unterfangen. www.ballonwoche-flims.ch
Bild: zvg
Familiär, beliebt, verwurzelt
VERMISCHTES BAZL
Flughafen Bern
Christian Hegner wird neuer Direktor
Mathias Gantenbein wird neuer CEO
Bild: Jürg Wyss
Der Bundesrat hat Christian Hegner zum neuen Direktor des Bundesamts für Zivilluftfahrt (BAZL) ernannt. Der 54-jährige Maschineningenieur ETH ist seit 2005 Vizedirektor des Amts und Leiter der Abteilung Sicherheit Flugtechnik. Er übernimmt die Nachfolge von Peter Müller, der Ende Dezember 2015 in den Ruhestand treten wird. Zu den wichtigsten Aufgaben des neuen Direktors gehören die Weiterentwicklung der Luftfahrtpolitik und der Sicherheitsaufsicht. Hegner wird seine neue Funktion am 1. Januar 2016 antreten.
Der Verwaltungsrat der Flughafen Bern AG hat Mathias Gantenbein zum CEO und Nachfolger des auf Ende Oktober zurücktretenden Mathias Häberli ernannt. Er soll auch die aufsichtsrechtliche Flugplatzverantwortung wahrnehmen. Der 37-jährige Gantenbein ist in Bern aufgewachsen und seit 2013 Chef der Bundesreisezentrale. Zuvor hat er vielfältige Erfahrungen in der Aviatik gesammelt, unter anderem als Leiter Spezialfinanzierung Luftverkehr im BAZL. Gantenbein hat zudem die Ausbildung zum Privatpiloten absolviert. Mit dieser Aufgabe könne er berufliche und persönliche Interessen optimal verbinden. Er freue sich sehr auf die unternehmerische Verantwortung und darauf, die Zukunft des Flughafens Bern mit dem Verwaltungsrat, den Mitarbeitenden und den Anspruchsgruppen gestalten zu dürfen, ergänzte Mathias Gantenbein.
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