ANLASS Wie kam es von der Ausstellung "Man muss ganz schön viel lernen um hier zu funktionieren" Im Frankfurter Kunstverein zu • ... hier auch" bei BQ in Köln? Grundsätzlich stehe ich Ausstellungübemahmen Immer sehr skeptisch gegenüber. Passieren sie doch in der Regel - und die Regel wird immer regelmäßiger - nur aufgrund von Schwierigkeiten bei der Finan­ zierung größer angelegter Ausstellungsprojekte. Nun handelt es sich bei der Kooperation mit BQ war auch zum Teil um eine Übernahme der Ausstellung des Frankfurter Kunstvereins, die im Untertitel und in unseren Presseinformationen die Beschreibung Migration und Identität trägt. V iele Faktoren der Anfrage von Jörn Bötnaget und Yvonne Quirmbach fanden aber dann spontan meine Zustimmung, und das aus folgenden Gründen: • Diese Ausstellung kommt zum richtigen Zeitpunkt • Migration und Identität, als ein Diskurs der aktuellen Kunstproduktion, ist in Anbetracht der politi­ schen internationalen Lage unterrepräsentiert • Die Thematik der Ausstellung wird auch In zahlreichen weiteren Ausstellungen, Symposien, Kon­ gressen im Frankfurter Kunstverein der nächsten Jahre behandelt • Diese Ausstellung ist also nur als ein Aspekt In unseren Vermittlungsauftrag eingegliedert, der auch mit dem Selbstverständnis arbeitet, den Frankfurter Kunstverein als kritisches Instrument und ge­ sellschaftspolitisches Medium In Bezug zu den übrigen Medien zu positionieren • Anstatt auf 1000 Quadratmetern In Frankfurt schrumpft die Ausstellung in Köln auf 19 Quadrat· meter zusammen und verhandelt dennoch das Gleiche • Köln ist meine Heimat und hat sehr viel mit meiner persönlichen Vergangenheit zu tun Ein Tell unserer Ausstellung "Man muss ganz schön viel lernen um hier zu funktionieren" sehen und lesen Sie jetzt also " ... hier auch". Bei der Zusammenstellung der Künstler, die in der Kölner Ausstellung und In diesem Katalog zu sehen sind, handelt es sich um eine Auswahl und Erweiterung der In Frankfurt gezeigten Werke. Die gesamte Ausstellung würde, aus den bekannten Gründen, den Rahmen sprengen. Bel der Auswahl, welche der Künstler wir In Köln zeigen, war uns die Überlegung wichtig, wie wir das Thema der Ausstel­ lung auf engen Raum komprimieren können. Mein Dank gilt also hier allen nicht gezeigten Künstlern der Frankfur ter Ausstellung Ayse Erkmen, Pia Greschner, Oliver Husain, Kai Kaljo, Dorit Margreiter, Julika Rudelius, Rea Tajiri und Wawrzynlec Tokarskl. Die andere Inszenierung müssten Sie sich also In Frankfurt am Main anschauen. Nicotaus Schafhausen